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Ausstellungen im Rathaus | Hospiz macht Schule - Mit Kindern über den Tod reden

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Vom 2. bis 28. Februar 2022 ist im Foyer des Rathauses Kempen eine etwas andere Ausstellung zu sehen. Unter dem Titel „Hospiz macht Schule - Mit Kindern über den Tod reden" zeigt sie verschiedene Bilder von Kindern, die im Rahmen einer Projektwoche der Hospizinitiative Kreis Viersen e.V. mit Kindern der 3. und 4. Schulklassen entstanden sind.

Die Ausstellung kann zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

Sterben und Tod sind für die meisten Menschen Tabuthemen - vor allem im Gespräch mit Kindern. Dabei haben gerade Kinder oft keine Hemmungen oder Berührungsängste, sich damit auseinander zu setzen. Die Hospizinitiative Kreis Viersen e.V. begleitet seit über 28 Jahren Schwerkranke, Sterbende und deren Angehörige im gesamten Kreis Viersen. Die beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen Gerda Kretschmann und Britta Jartwig beraten die betroffenen Familien zuhause oder im Seniorenheim und vermitteln auf Wunsch auch ehrenamtliche Begleitung in der letzten Lebensphase durch geschulte, ehrenamtlich Mitarbeitende.

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Auch Trauerbegleitung gehört in Form von Einzel- oder Gruppentreffen zum kostenfreien Angebot des gemeinnützigen Vereins. Seit 2015 bietet die Initiative auch das Projekt „Hospiz macht Schule" an, das von der Bundeshospizakademie zusammen mit Pädagogen entwickelt wurde. Die Projektwoche ist für Grundschülerinnen und -schüler der 3. und 4. Schulklassen vorgesehen, da Kinder ab einem Alter von etwa 9 bis 10 Jahren verstehen, was Endlichkeit bedeutet.

Die Projektwoche ist thematisch wie folgt aufgeteilt:

  • Montag: Werden und Vergehen
  • Dienstag: Krankheit und Leid
  • Mittwoch: Sterben und Tod
  • Donnerstag: vom Traurig sein
  • Freitag: Trost und trösten

An jedem dieser Tage kommen sechs Mitarbeitende der Hospizinitiative mit den Kindern zu den Themen kindgerecht ins Gespräch. Dieses geschieht mal in der Klassengemeinschaft, oft aber in fünf Kleingruppen, was die Kinder sehr genießen.

Während dieser Projektwoche werden die Kinder auch selbst aktiv, es wird gemalt, gepflanzt, es werden Filme werden geschaut, Geschichten vorgelesen, sie erzählen über Verluste, Ängste und den Umgang damit. Anders als vielleicht vermutet, geht es in der Woche nicht permanent traurig, sondern sehr lebendig zu, denn die Kinder lernen mit dem Thema angstfreier umzugehen, eine gute Grundlage für spätere Erfahrungen. Außerdem erleben die Kinder eine andere Gemeinschaft, es ist gibt viel Raum und Zeit, um über Gefühle zu sprechen, was im normalen Schulalltag oft so nicht möglich ist.

Am letzten Tag schreiben die Kinder einen Trostbrief an jemanden, den sie kennen. Das kann schon mal eine Klassenkameradin oder ein Klassenkamerad sein, die Großeltern oder wie in einer Projektwoche die Klassenlehrerin, deren Lebensgefährte kurz vor der Projektwoche verstorben ist. Oft verändert die Projektwoche auch die Haltung der Kinder untereinander und verbessert dadurch das Miteinander. So hat die Projektwoche auch noch einen weiteren positiven Effekt.

Die Hospizinitiative Kreis Viersen e.V. hat das Projekt schon an einigen Schulen im Kreis Viersen durchgeführt, so auch an der Regenbogenschule in Kempen und der GGS in Tönisberg.
Die Projektwoche ist für die Schulen kostenfrei, sie wird über Spenden finanziert.

Im Jahr 2019 erhielt die Hospizinitiative einen Ehrenamtspreis der Stadt Viersen für dieses Projekt - eine schöne Wertschätzung für die Arbeit mit den Kindern.

Weitere Informationen:
Hospizintiative Kreis Viersen e.V.
Ambulanter Hospiz-und Palliativberatungsdienst
Hildegardisweg 3
41747 Viersen
Tel.: 0 21 62 / 2 90 50
Mail: hospiz.viersen@t-online.de
www.hospizviersen.de

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