Energiesparmaßnahmen der Stadt Kempen | Neue, energiesparende Beleuchtung
Die Energie der Sonne für einen sicheren Radweg nutzen - das geht jetzt in Kempen. Der Rad- und Fußweg an der „Hülser Straße" ist mit Solar-Straßenleuchten versehen worden, und zwar auf dem Abschnitt zwischen dem Kreisverkehr „Heinrich-Horten-Straße" und dem „Kempener Außenring". Erstmalig wurden für die Beleuchtung moderne LED-Solar-Straßenleuchten verwendet. Aufgestellt wurden sie im Rahmen des bestehenden Wartungsvertrags von den Stadtwerken Kempen.
Mit dem Einbau der Solarleuchten geht die Stadt Kempen einen weiteren Schritt in Richtung eines schonenden Ressourceneinsatzes. Die energetische Sanierung hat im Jahr 2006 begonnen, als die bis dahin verwendeten Quecksilberdampf-Hochdrucklampen auf energiesparenderen Natriumdampf-Hochdrucklampen umgestellt wurden. Seit 2014 findet eine sukzessive Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie um. Das geschieht im laufenden Betrieb im Rahmen der regulären Wartung durch die Stadtwerke. Dabei werden nicht zwangsläufig immer die gesamten Leuchten ausgetauscht. Wenn sich die Leuchten noch in einem guten Zustand befinden ist es möglich, sie nachzurüsten und LED-Leuchtmittel einzusetzen. Ältere und nicht mehr erhaltenswerte Straßenleuchten werden dagegen komplett gegen moderne Leuchten ausgetauscht. Diese lassen sich so schalten, dass sie in der Zeit von 22 bis 5 Uhr automatisch auf 50 Prozent der Leistung heruntergedimmt werden.
Insgesamt sind bereits etwa Dreiviertel aller Kempener Straßenleuchten auf LED-Technologie umgerüstet worden.
Mit diesen Maßnahmen konnte die Stadt den Gesamtstromverbrauch der Straßenbeleuchtung von 2.481.937 kWh im Jahr 2006 auf 820.278 kWh senken, und das, obwohl sich in dieser Zeit die Anzahl der Leuchten um rund 500 erhöht hat. Bedingt durch den Ausbau neuer Wohn- und Gewerbegebiete ist die Zahl der Straßenleuchten zwischen 2006 und 2021 von ca. 5.270 auf 5.773 erhöht worden.
Durch die energetische Sanierung konnten die Energiekosten für die Straßenbeleuchtung der Stadt Kempen deutlich gesenkt werden. Insgesamt lagen die Energiekosten im Jahr 2021 bei 207.138 Euro, ohne die Umrüstung wären sie mit ca. 620.485 Euro fast dreimal so hoch. Die fiktiven Kosten beziehen sich auf den Strompreis aus dem Jahr 2021, entsprechend sind die letzten hohen Kostensteigerungen hier noch gar nicht in die Rechnung einbezogen.
Neben dem finanziellen Aspekt leistet die Umrüstung auch einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Ohne die Umrüstung würde es im Stadtgebiet durch die Straßenbeleuchtung CO2-Emissionen in Höhe von ca. 1.544 t pro Jahr geben, durch die Umrüstung betrug die CO2-Emission lediglich etwa 312 t pro Jahr.
Die Umrüstung auf LED-Technologie ist jedoch im Bereich Energiesparen und Klimaschutz noch lange nicht der letzte Schritt. Die Stadt Kempen investiert immer wieder in moderne, energiesparende Technologien, wie eine naturfreundliche, bedarfsorientierte Beleuchtung.
Diese wurde bereits teilweise in den Grünzügen umgesetzt. Dabei handelt es sich um moderne LED-Leuchten mit integriertem Infrarotsenor. Die Lampen leuchten im Normalfall mit einer Grundbeleuchtung von zehn Prozent und werden bei Bedarf für 30 Sekunden auf die volle Helligkeit hochgefahren. Dadurch werden die Grünzüge bei der Nutzung verkehrssicher ausgeleuchtet und trotzdem kann die „Lichtverschmutzung" für Insekten, Tiere und die Vegetation minimiert werden. Dieser Effekt wird auch dadurch verstärkt, dass die Leuchtmittel in einem insektenfreundlichen Amber gehalten sind. Umsetzt wurde das neue Lichtkonzept im Rahmen einer Pilotphase bereits auf dem „Brahmsweg" zwischen „St. Huberter Straße" und „Vorster Straße" sowie im East-Cambridgeshire-Park. Die weiteren Grünzüge sollen in den nächsten Jahren folgen.
Auch in anderen Verkehrsbereichen wird künftig mit der bedarfsorientierten Beleuchtung geplant. Diese sollen beispielsweise bei der energetischen Sanierung im Bereich „Egelsche Straße", „Memelstraße", „Saarstraße" in Kempen, sowie am „Erkeswegs" und der Straße „An Steinen" in St. Hubert eingesetzt werden.