Eröffnung Kita Bärenstark - Kinder erobern ihre neue Kita
Passend zum Auftakt in die St. Martinswoche stimmten die Kinder aus der neuen Kita „Bärenstark“ ein St. Martinslied bei der Eröffnung an. Dafür bekamen sie viel Applaus von Bürgermeister Christoph Dellmans und den Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, die zur offiziellen Übergabe der neuen Kita „Bärenstark“ gekommen waren. Seit dem 2. November 2022 findet in dem neuen Gebäude regulärer Kitabetrieb statt. Dank des besonderen Einsatzes des technischen Dezernats und des Amts für Kinder, Jugend und Familie konnte dieser Termin am Ende – trotz einiger Herausforderungen – gehalten werden.
Bürgermeister Christoph Dellmans ist stolz auf den neuen Bau: „Hier ist ein in jeder Hinsicht modernes Gebäude entstanden, sowohl aus pädagogischer als auch als energetischer Sicht. Kinder sind unsere Zukunft und ich freue mich, dass sie sich hier entfalten können und optimale Spiel- und Lernbedingungen vorfinden.“ In seiner Rede erinnerte er auch an die Zeitkapsel, welche bei der Grundsteinlegung eingebettet wurde. Diese ist mit verschiedenen Gegenständen gefüllt, die symbolisch für die aktuelle Zeit stehen. Neben einem kleinen Bären, dem Glücksbringer der Kita, wurde die Zeitkapsel mit einer tagesaktuellen Zeitung, einer Ausgabe des Hubertusboten und mit kleinen Papphänden gefüllt, welche die Kinder zusammen mit ihren Erzieher*innen bunt gestaltet und mit ihren Wünschen versehen hatten. Nicht zuletzt wurden auch eine FFP2-Maske und ein Corona-Test in die Kapsel gegeben, als Symbol für die Herausforderungen, welche die Kinder im Rahmen der Corona-Krise zu meistern hatten.
Die neu eröffnete Kita „Bärenstark“ ersetzt die alte, direkt nebenan gelegene Kindertagesstätte an der Bendenstraße in St. Hubert. Diese war inzwischen etwas in die Jahre gekommen und bot lediglich Platz für drei Gruppen. „Mit dem Neubau haben wir auf den steigenden Bedarf an Kita-Plätzen reagiert und auch auf die veränderten Ansprüche an frühkindliche Bildung“, erklärt der Erste Beigeordnete und Sozialdezernent Bennet Gielen. „Bei der neuen Kita handelt es sich um ein modernes Gebäude, mit viel Platz, Licht und vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Damit schaffen wir optimale Spiel- und Lernbedingungen für Kinder und Erzieher*innen.“ Er bedankte sich auch für die Unterstützung der Eltern, deren Kinder durch die Bauverzögerung, die Kita erst später besuchen konnten. „Es hat bestimmt einige vor Herausforderungen gestellt, umso mehr freue ich mich, dass wir alle an einem Strang gezogen und gemeinsam Lösungen für alle Situationen gefunden haben.“
Vor einigen Herausforderungen stand auch das Team der Kita Bärenstark. Durch die Aufstockung um drei Gruppen hat sich die Anzahl der Mitarbeitenden zum neuen Kita-Jahr etwa verdoppelt. Entsprechend galt es, neue Kolleg*innen einzuarbeiten und ins Team zu integrieren – und das alles in einer Zeit, in der vieles kurzfristig neu geplant und umgesetzt werden musste. „Wir haben parallel zum laufenden Betrieb, zum Umzug und zur Planung noch zwei Notgruppen organisiert und betreut. Das war wichtig, damit gemeinsam mit den Eltern gute Lösungen gefunden werden konnten“, erklärt Simon Deis, Leiter der Kita Bärenstark. „Ich bin sehr stolz auf mein Team, die Kolleg*innen haben sich mit viel persönlichem Engagement eingesetzt und dafür gesorgt, dass aus einem Gebäude ein bunter und fröhlicher Ort für die Kinder geworden ist. Nun freuen wir uns alle gemeinsam auf die Arbeit mit den Kindern in einer schönen und modernen Kita.“
Mit dem neuen Gebäude setzt die Stadt Kempen Maßstäbe: „Es handelt sich nicht nur um ein Gebäude mit vielfältigen und modernen Nutzungsmöglichkeiten, es wurde auch ein Energiekonzept für eine wirtschaftliche und nachhaltige Versorgungsstruktur der technischen Gebäudeausstattung erstellt“, so der Technische Beigeordnete Torsten Schröder. Dazu gehören u.a. eine Photovoltaik-Anlage, eine Dachbegrünung, Wärmeerzeugung mittels Luft-/Wasser-Wärmepumpen sowie eine energiesparende Beleuchtung mit LED-Technik.
Der Bau überzeugt aber vor allem durch seine offene und freundliche Architektur. Jede der sechs Gruppen verfügt über einen Gruppenraum, sowie einen Gruppenneben- und Schlafraum sowie über eigene Sanitärräume. Die Räume sind mit großen Fenstern ausgestattet, die viel Tageslicht hineinlassen. Das Raumprogramm beinhaltet weiter einen Mehrzweckraum, einen Bewegungsraum mit Geräteraum, einen Therapieraum, ein Leitungsbüro, einen Küchenbereich mit angeschlossenem Speiseraum, einen Personalbereich mit Nass- und Sanitärbereich, eine Gruppenabstellraum, Kinderwagen-Abstellplätze und Technikzentralen. Nicht zuletzt sind die Flure offen gestaltet und bieten zusätzlichen Aufenthaltsraum. Zudem gibt es sowohl vom Erdgeschoss als auch aus der ersten Etage einen direkten Zugang zum Außengelände. Das Gebäude ist komplett barrierefrei und verfügt über einen zentral angeordneten Aufzug.
Im Außenbereich konnten der alte Baumbestand weitestgehend beibehalten werden und dient nun zur natürlichen Verschattung der Spiel- und Naturerlebnismöglichkeiten im Außenbereich. Dort wird in den kommenden Wochen eine Spiellandschaft für die Kinder entstehen, die unter anderem über verschiedene Schaukeln, Spielkombinationen, Klettergerüste und einen Sandspielbereich verfügt. Aufgrund von deutlich gestiegenen Lieferzeiten und einer Materialknappheit konnten Teile der Außenanlage bisher noch nicht fertig gestellt werden. Es ist geplant, dass die Arbeiten am Gelänge vsl. bis Jahresende abgeschlossen sein sollen. In der Zwischenzeit können die Kinder weiterhin die Spielmöglichkeiten im Außengelände der alten Kita nutzen.
Zum technischen Hintergrund:
Nach Ermittlung der erforderlichen Bedarfe wurde gemeinsam eine Anzahl von bereits realisierten Neubauten gesichtet. Nach Abwägung verschiedener Aspekte wie Nutzung, Flexibilität und eine künftige Nutzung in anderer Form (z.B. altengerechtes Wohnen) wurde das Büro Meier-Ebbers Architekten und Ingenieure aus Oberhausen im Mai 2020 mit den Planungen zum Neubau der Kita Bendenstraße beauftragt.
Errichtet wurde eine sechsgruppige Kita in zweigeschossiger Bauweise, bei dem vier kubische Baukörper zu einem kompakten, symmetrischen Bauwerk zusammengefasst sind. Das Gebäude hat eine Breite von ca. 30 m, eine Länge von ca. 26 m und eine Höhe von ca. 9,50 m (über Gelände). Die nutzbare Fläche beträgt ca. 1.585 Quadratmeter bei einem Bruttorauminhalt von ca. 7.575 Quadratmeter. Jede der sechs Gruppen verfügt über die notw. Gruppenneben- und Schlafräume, sowie Sanitärbereiche. Das Raumprogramm beinhaltet weiter einen Mehrzweckraum, einen Bewegungsraum mit Geräteraum, einen Therapieraum, ein Leitungsbüro, einen Küchenbereich mit angeschlossenem Speiseraum, einen Personalbereich mit Nass- und Sanitärbereich, eine Gruppenabstellraum, Kinderwagen-Abstellplätze und Technikzentralen. Das Gebäude ist barrierefrei und verfügt über einen zentral angeordneten Aufzug.
Das Gebäude wurde in Massivbauweise mit Decken aus Stahlbeton und aussteifenden Mauerwerkswänden errichtet. Alle weiteren Innenwände wurden in Leichtbauweise errichtet. Hierdurch wird unter Beibehaltung z.B. der ortsfesten sanitären Einrichtungen eine maximale Flexibilität des Grundrisses für spätere Umbauen und Umnutzungen erreicht. Das Gebäude hat ein Flachdach mit extensivem Gründach. An zwei Seiten des Gebäudes ist ein überdachter Laubengang angeordnet, der als Verschattung und zweiter Rettungsweg aus den Gruppenräume im Obergeschoss dient. Für das Gebäude wurde ein Energiekonzept erstellt, mit dem Ziel eine wirtschaftliche und nachhaltige Versorgungsstruktur der technischen Gebäudeausstattung zu errichten. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels monovalent installierten Luft-/Wasser Wärmepumpen. Neben einer energiesparenden Beleuchtung in LED Technik wird auf der Dachfläche zur Deckung des eigenen Strombedarfs eine Photovoltaik Anlage installiert. Die Aufenthaltsräume wurden mit einer zentralen Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Die Beauftragung des Generalunternehmer Görtz aus Kalkar erfolgte im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung im April 2021. Die Auftragssumme beläuft sich auf knapp 4,7 Mio. Euro Brutto. Die Herstellungskosten inkl. Außenanlage und Nebenkosten belaufen sich voraussichtlich auf ca. 5,9 Mio Euro Brutto.
Mit den Erdarbeiten vor Ort wurde Anfang Mai 2021 begonnen. Die Grundsteinlegung konnte im September 2021 gefeiert werden. Im Oktober 2022 wurde das Gebäude fertiggestellt und konnte eingerichtet werden. Am 2. November 2022 wurde die Kita in Betrieb genommen.
Außenanlage:
Das Planungsbüro Mersmann Landschaftsarchitekten aus Krefeld wurde im Mai 2021 mit den Ingenieurleistungen zur Freianlagenplanung beauftragt. Ziel der Planung war es, eine attraktive und zu dem modernen Gebäude passende Außenanlage zu gestalten, die den Kindern eine Vielfalt an Spiel- und Naturerlebnismöglichkeiten im Außenbereich bietet. Im Juni 2022 hat ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen mit der Herstellung der Außenanlage begonnen. Aufgrund von langen Lieferfristen und Verzögerungen bei der Materialverfügbarkeit sind Teile der Außenanlage noch fertig zu stellen. Um den Kindern trotzdem Spielmöglichkeiten im Außengelände zur Verfügung zu stellen, werden die Spielgeräte und -flächen der benachbarten alten Kita noch weiter genutzt. Das neue Kita-Außengelände wird voraussichtlich bis Jahresende fertig gestellt.
Ein besonderer Schwerpunkt bei der Planung des Außengeländes war die weitgehende Erhaltung und Einbeziehung des Baumbestandes. Neben dem optisch prägenden Charakter der Gehölze, haben die mächtigen Bäume die wichtige Funktion der natürlichen Beschattung großer Teile der Spielflächen – ganz besonders auf der ansonsten sonnenexponierten Südseite des Kita-Geländes. Die Nordseite des Neubaus wurde als Vorplatz und Eingangsbereich gestaltet. An der West- und Südseite wurden Spielbereiche angelegt. Zur Andienung der Mensa und als Stellplatz für die Abfallbehälter wurde an der Ostseite eine Zufahrt zum benachbarten Feuerwehrgelände hin erstellt.
Fahrradstellplätze werden auf dem Vorplatz sowie an dem vorhandenen Parkplatz an der Nordwestecke des Grundstücks der Kindertagesstätte errichtet. Die befestigten Flächen der Außenanlagen wurden größtenteils mit sand/beige nuanciertem Betonsteinpflaster versehen, wobei der Wegeaufbau im Bereich der Bäume zum Schutz der Baumwurzeln reduziert wurde.
Das Spielangebot für U3-Kinder umfasst eine Doppel-Mini-Schaukel, eine U3-Spielkombination und einen Sandspielbereich mit drehbarem Spieltisch sowie Markise als Sonnenschutz. Für die Ü3-Kinder stehen eine Einfachschaukel und eine Spielkombination mit Bärenhöhle und Röhrenrutsche zur Verfügung. Ein Gerätehaus für Spielzeug und zum Abstellen von Kinderwagen wird neben der Pflegezufahrt am vorhandenen Parkplatz platziert.
Die Einfriedung des Spielbereiches erfolgt mittels eines Stabgitterzaunes in 1,40 m Höhe, einschließlich der erforderlichen Toranlagen.
Als Bepflanzung sind randlich Buchenhecken und Strauchpflanzungen vorgesehen.
Zudem entstehen Beete mit Bodendeckern, Stauden, Kräutern und Sträuchern sowie mehrere Rasenflächen.