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Fachtag „Kinderschutz im Blick“

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Luisa verhält sich seit kurzem seltsam. Das sonst quirlige und aufgeweckte Kind wirkt auf einmal schüchtern, fast ängstlich. Die Dreijährige war früher in ihrer Kita beliebt und hat gerne mit anderen Kindern gespielt, jetzt zieht sie sich immer stärker zurück. Es sind solche und ähnliche Veränderungen, die häufig Anzeichen dafür sind, dass sich das Umfeld von Kindern problematisch verändert. Und an dieser Stelle gilt es für das Umfeld, genauer hinzuschauen. Doch häufig ist es im Alltag nicht so leicht, zu erkennen, wo Kinder vielleicht einfach nur schlecht drauf sind, und wo Intervention notwendig ist.

Das Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Kempen bietet mit der Fachtagung „Kinderschutz im Blick“ ein Format, bei dem Fachkräfte und ehrenamtlich Tätige aus dem pädagogischen, medizinischen und therapeutischen Kontext wichtige Informationen und Impulse zum Thema Kinderschutz erhalten und außerdem eine Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch bekommen. Die Fachtagung fand am Freitag, 28. Oktober 2022, im katholischen Pfarrheim Tönisberg statt. Teilgenommen haben über 70 Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen.

Bereits kurz nach der Ausschreibung der Veranstaltung war sie komplett ausgebucht. Das macht deutlich, dass das Thema Kinderschutz längst keine Kleinigkeit mehr ist. Spätestens seit der Einführung des Landeskinderschutzgesetzes zum 1. Mai 2022 werden sowohl öffentliche als auch freie Träger zunehmend in die Verantwortung genommen, sich mit der aktiven Umsetzung von Kinderschutz zu befassen.

Dabei gehen die beiden Aspekte „Prävention“ und „Intervention“ Hand in Hand. „Gerade die Prävention darf dabei nicht unterschätzt werden“, erklärt die Leiterin des Kempener Amts für Kinder, Jugend und Familie, Nicole Drese-Hampe. „Wenn wir schon früh Anzeichen einer Überforderung oder einer problematischen familiären Situation erkennen, können wir Unterstützungsangebote machen und dadurch möglicherweise eine Eskalation verhindern.“ Daneben sei es aber auch wichtig, zu wissen, wann tatsächlich interveniert werden muss, und wie genau diese Eingriffe und Hilfsmaßnahmen aussehen sollten, so die Nicole Drese-Hampe.

Für die Moderation der Fachtagung „Kinderschutz im Blick“ konnte das Kempener Amt für Kinder, Jugend und Familie mit Dorthe Stanberger vom LVR Rheinland, eine versierte Expertin aus dem Bereich Fachberatung Prävention, Intervention und Nachsorge bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gewinnen. Daneben sind auch Vertreter*innen des Vereins „Zornröschen e.V.“ sowie der Präventionsstelle der Kreispolizeibehörde Viersen zu Wort gekommen. Im Anschluss haben die Teilnehmer*innen der Fachtagung sich in einer Workshop-Phase in Kleingruppen austauschen können.

Zum Abschluss des Fachtages erhielten die Teilnehmer den Kinderschutz-Ordner, in dem neben wertvollen Informationen zur Prävention und Intervention auch konkrete Handlungsideen und Ansprechpartner*innen gelistet sind. Für alle interessierten Fachkräfte, die nicht an der Tagung teilnehmen konnten, besteht aber die Möglichkeit, diesen im Nachgang beim Amt für Kinder, Jugend und Familie abzuholen. Ansprechpartnerin ist Frau Stefanie Wienen, insoweit erfahrene Kinderschutzfachkraft. Sie ist telefonisch unter 0 21 52 / 917-3038 sowie per Mail unter Stefanie.Wienen@kempen.de erreichbar.

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