Fachtag „Kinderschutz im Blick“
Wie lassen sich Kinder und Jugendliche vor sexuellen Übergriffen schützen und welchen Beitrag kann eine altersgemäße Sexualerziehung bei der Prävention leisten – Diese Fragen standen beim Fachtag „Kinderschutz im Blick“ im Fokus. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Kempen bietet mit der Fachtagung, die am Freitag, 24. März 2023, im Forum St. Hubert stattgefunden hat, ein Format, bei dem Fachkräfte und ehrenamtlich Tätige aus dem pädagogischen, medizinischen und therapeutischen Kontext wichtige Informationen und Impulse zum Thema Kinderschutz erhalten. Außerdem bietet die Tagung eine gute Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch. Bei diesem Fachtag stand das Thema „Sexuelle Bildung“ im Fokus. Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in die Thematik und es wurden mögliche Handlungsleitlinien aufgezeigt.
Wie groß das Interesse für den Fachtag war, wurde an der Tatsache deutlich, dass die Veranstaltung bereits kurz nach der Ausschreibung komplett ausgebucht war. Insgesamt nahmen fast 100 interessierte Fachkräfte am Fachtag teil. Für die Moderation des Fachtags „Kinderschutz im Blick“ konnte das Kempener Amt für Kinder, Jugend und Familie, wie im vergangenen Jahr, mit Dorthe Stanberger vom LVR Rheinland, wieder eine versierte Expertin aus dem Bereich Fachberatung, Prävention, Intervention und Nachsorge bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gewinnen.
Die Bedeutung des Themas wird nicht zuletzt an den prominent gewordenen Fällen der vergangenen Monate und Jahre deutlich. Die Anzahl der minderjährigen Opfer von sexuellem Missbrauch stieg seit 2017 jährlich um etwa 1000 Fälle. Dies ist aber nur die Zahl der polizeilich erfassten Opfer. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich deutlich höher. „Die Aufgabe für Eltern, pädagogischen Fachkräfte und weitere Helfer*innen ist es, die jüngsten der Gesellschaft vor diesen Übergriffen zu schützen“, erklärt Nicole Drese-Hampe, Leiterin des Amts für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Kempen. „Dafür ist es wichtig, Kinder und Jugendliche altersgerecht sexuell aufzuklären und Strategien zur Wahrnehmung eigener Grenzen sowie deren Durchsetzung zu vermitteln. Denn altersgemäße Sexualerziehung trägt wesentlich zum Schutz vor Missbrauch bei.“