Führung und Finissage der Felix Droese Ausstellung „Zum Ausdruck gebracht“
Am 23. Mai 2025 lädt das Kulturforum Franziskanerkloster um 13 Uhr zu einer öffentlichen Führung durch die Ausstellung „Zum Ausdruck gebracht“ – expressionistische Grafik aus der Sammlung des Märkischen Museums Witten im 1. Obergeschoss ein. Die Führung erfolgt durch den Leiter des Kulturamtes Dirk Steimann.
Zur Ausstellung:
In der Zeit kurz vor und nach dem Ersten Weltkrieg erreichte die künstlerische Ausdrucksform des Expressionismus seinen Höhepunkt. Sie durchdrang nahezu alle Bereiche der Kultur: Bildende Kunst, Literatur sowie Theater und Film nachhaltig.
Kunstschaffende brachen mit überkommenen akademischen Traditionen und entdeckten vor allem Farbe als künstlerische Ausdrucksform. In ihren Werken stand der Ausdruck von Empfindungen und die subjektive Wahrnehmung im Vordergrund, weniger die exakte Wiedergabe der Wirklichkeit. Die verzerrten und überzeichneten (Körper-)Formen, die starken Pinselstriche und Kontraste waren ein neuer, ungewohnter Anblick und erregten die Gemüter von Publikum und Kritik gleichermaßen.
In einer Welt voller politischer Umwälzungen und gesellschaftlicher Unsicherheiten suchten Künstlergruppen sowie Individuen in jener Zeit nach einem neuen Ausdruck. So spiegelte sich in ihren Werken das enorme Spektrum an Themen wider: Großstadtleben und Provinz, Einsamkeit und rauschendes Nachtleben, Zwang und Freiheit, soziale Nöte und Dekadenz, Gottesglaube, Krieg und Untergang sind die Extreme, aus dem der Expressionismus starke Impulse empfing.
Im Anschluss findet die Finissage der Sonderausstellung „Unter dem Gesetz – Interventionen in der Klosterpforte“ von Felix Droese statt. Um 15 Uhr wird ein Künstlergespräch mit Felix Droese in der Klosterpforte angeboten.
Zur Ausstellung von Felix Droese:
„Sub lege libertas“ – „Nur unter dem Schutz des Gesetzes gibt es Freiheit“ – mit dieser Prämisse thematisiert Felix Droese in seiner Kunst gesellschaftliche Fragestellungen und fordert sein Publikum auf provokante Weise heraus. Er nutzt dabei vorgefundenes Material, das er verfremdet, verformt, übermalt und überzeichnet, um bildhauerische und grafische Werke zu schaffen. In den erstmals unter dem „Auge Gottes“ in der Klosterpforte des Franziskanerklosters präsentierten Collagen, Drucken und Skulpturen regt Droese die Betrachter zu einer kritischen Auseinandersetzung mit nationalen und historischen Identitäten sowie mit Grenzen und Territorien an.
Felix Droese wurde 1950 in Singen/Hohentwiel geboren und studierte von 1970 bis 1976 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Peter Brüning und Joseph Beuys. Er nahm 1982 an der documenta VII in Kassel und 1988 an der Biennale von Venedig teil. Nach einer Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main im Jahr 1986 lebt und arbeitet Felix Droese heute in Mettmann bei Düsseldorf.