Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten kann der denkmalgeschützte Altbau der Gesamtschule Kempen, nach insgesamt 21 Monaten Bauzeit, wieder für den Schulbetrieb freigegeben werden. Damit bietet die ehemalige Martinschule den Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrpersonal eine moderne Lernumgebung, die gleichzeitig den Charme des traditionsreichen Gebäudes bewahrt. Die Generalinstandsetzung des historischen Schulgebäudes erfolgte unter denkmalpflegerischen Aspekten.

Im Rahmen der Sanierung wurden nicht nur bauliche Mängel behoben, sondern auch zeitgemäße Standards in den Bereichen Energieeffizienz, Sicherheit und Digitalisierung umgesetzt.
Die ehemalige Martinschule, ursprünglich im Jahr 1929 erbaut, ist ein Einzeldenkmal der Stadt Kempen. Daher stand bei der Generalinstandsetzung der respektvolle Umgang mit der historischen Bausubstanz im Vordergrund. Neben der Erneuerung der Dacheindeckung und der Fenster wurden auch die Innenräume komplett modernisiert. Alte Elemente wie die Parkettböden und Treppenanlagen aus Terrazzo wurden sorgfältig restauriert und harmonisch mit modernen Bauelementen verbunden. Dies war insofern möglich, da das Gebäude bereits im Bestand moderne Bautechniken wie z. B. mehrschaliges Mauerwerk und für heute typische Raum-Geometrien des Schulbaus aufweist.

Im Zuge der Sanierung wurden zunächst Putze und Einbauten auf Asbest aus den 70er Jahren geprüft und insbesondere die technischen Anlagen der Schule auf den neuesten Stand gebracht. Die energetischen Sanierungsmaßnahmen am Gebäude, inklusive einer Dämmung des historischen Dachstuhls, Einbau moderner Fenster und der Installation einer modernen Heizungsanlage, sorgt nun für eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs.
Die digitale Infrastruktur wurde grundlegend erneuert. Sämtliche Klassenräume sind nun mit moderner IT-Ausstattung wie interaktiven Whiteboards und schnellem WLAN ausgestattet. Neben den notwendigen technischen und baulichen Sanierungen wurde eine Aufzugsanlage im Inneren des Gebäudes realisiert. Hiermit können nun alle Geschosse barrierefrei erreicht werden. Zur Sicherstellung eines 2. baulichen Rettungsweges aus dem Ober- und Dachgeschoss wurde in Abstimmung mit der Denkmalpflege am nördlichen Giebel ein außenliegender Fluchttreppenturm hergestellt.

In dem denkmalgeschützten Altbau befinden sich nun 13 Unterrichtsräume, 1 Schüleraufenthaltsraum, 1 Selbstlernzentrum, 1 Lehrmittelraum sowie ein Verwaltungsbereich mit 5 Büros, Lehrerzimmer und einem Lehrerarbeitsbereich für die Oberstufe der Gesamtschule Kempen.

Die ehemalige Aula im Dachgeschoss steht nun für das Fach „Darstellen und Gestalten“ zur Verfügung. Im Erdgeschoss wurde das Lehrer-WC angeordnet, in den beiden darüber liegenden Geschossen wurden Schüler-WC´s sowie jeweils ein Behinderten-WC integriert.

Die Gesamtkosten der Generalinstandsetzung belaufen sich auf rd. 4,9 Mio Euro.