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Gewinnerentwürfe beim Wettbewerb Schulcampus stehen fest

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Es war eine lange Sitzung für das Preisgericht. Mehr als zehn Stunden haben die sechs Fachpreisrichter*innen, fünf Sachpreisrichter*innen sowie zwölf Berater*innen die 15 Entwürfe auf Herz und Nieren geprüft. Ziel war es, den Entwurf zu finden, der am besten zu Kempen und den Gegebenheiten vor Ort passt und gleichzeitig das beste Lernumfeld für die Kempener Schüler*innen sowie die Lehrenden der Gesamtschule bietet.

Am Ende konnte dann der Entwurf des Architekturbüros Hascher Jehle Design GmbH aus Berlin zusammen mit UKL Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten Dresden die Preisrichter am meisten überzeugen. Den zweiten Preis belegte Reinhard Angelis Planung Architektur Gestaltung aus Köln zusammen mit der Planergruppe GmbH Oberhausen. Der dritte Preis ging an arabzadeh.schneider.wirth - freie architekten bda partnerschaft mbb aus Nürtingen zusammen mit Faiss Landschaftsarchitektur.

Neben den Preisen wurden noch drei Anerkennungspreise vergeben. Diese gingen an: Hahn Helten Architektur aus Aachen in Zusammenarbeit mit JUCA architektur+landschaftsarchitektur aus Berlin, Gerber Architekten GmbH aus Dortmund sowie gernot schulz : architektur GmbH in Zusammenarbeit mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, beide aus Köln.

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Besonders gefallen hat der Jury am Siegerentwurf, dass er trotz seiner kompakten Form luftig wirkt und viel Raum für das Außengelände bietet. Im Mittelteil des Gebäudekomplexes befindet sich ein Forum, das transparent gestaltet ist und das Gebäude insgesamt leichter erscheinen lässt. Insgesamt passt sich der Entwurf städtebaulich gut an die bereits bestehenden Gebäude an, da er in einer optischen Linie auf der einen Seite den Holzmodulbau verlängert und auf der anderen Seite die Mensa. Zudem bleibt noch Platz für ein schönes, grün gestaltetes Außengelände. Im Gebäudeinneren gibt es eine Aufteilung der Räumlichkeiten nach Klassen- und Fachräumen. Die Klassenräume befinden sich auf einer Seite des Forums und sind jeweils in so genannten Clustern angeordnet. Das bedeutet, dass die jeweiligen Klassen einer Jahrgangsstufe zusammen in einem Bereich – einem Cluster – untergebracht sind. Zu den Clustern gehören neben den Klassenräumen auch zwei Inklusionsräume, ein Differenzierungsraum und eigene WC-Anlagen. Abgerundet wird jedes Cluster durch eine Cluster-Mitte, die als vielseitig nutzbare Fläche unter anderem Begegnungsräume für die Schüler*innen bietet. Die Fachräume befinden sich auf der anderen Seite des Forums, dort sind neben den naturwissenschaftlichen Räumen auch die Räumlichkeiten für Kunst und Technik sowie die Bereiche für Lehrende und Verwaltung. Eine Besonderheit ist außerdem die Möglichkeit, die begrünten Dachflächen teilweise als Aufenthaltsflächen zu nutzen, z.B. als „grünes Klassenzimmer“. Das Gebäude berücksichtigt die neusten energetischen Standards, bietet Dachbegrünung sowie Photovoltaik und es ist außerdem eine Regenwassernutzung für die Außenanlagen und für die Fassadenbegrünung vorgesehen.

Die Mitglieder des Preisgerichts lobten im Anschluss an die Sitzung die besonders freundliche und wertschätzende Atmosphäre in der eine gute konstruktive und zielgerichtete Arbeit möglich war. Das Preisgericht setzte sich aus sechs Fachpreisrichter*innen (externe Architekten und Landschaftsarchitekten) sowie fünf Sachpreisrichter*innen sowie deren Stellvertreter*innen zusammen. Als stimmberechtigte Sachpreisrichter*innen fungierten Vertreter*innen aus Verwaltung (Bürgermeister Christoph Dellmans und der Technische Beigeordnete Torsten Schröder) und Politik (Georg Funken als Vorsitzender Schulausschusses, Dr. Detlef Krahé, Vorsitzender Bau- und Denkmalausschuss) sowie der Schulleiter der Gesamtschule Kempen, Uwe Hötter.

Vertretende Sachpreisrichter*innen waren der Erste Beigeordnete Bennet Gielen, der Leiter des Hochbauamtes Christian von Oppenkowski, die stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses, Monika Schütz-Madré, der stellvertretende Vorsitzende Bau- und Denkmalausschuss, Carsten Höner und die stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule, Suzan Torun-Schneider.

Neben diesen stimmberechtigten Mitgliedern bestand das Preisgericht auch aus beratenden Mitgliedern, die weitere Perspektiven in den Beratungsprozess einbringen konnten. Zu den beratenden Mitgliedern gehörten neben den Fraktionsvorsitzenden auch die Amtsleitungen der betroffenen Ämter (Hochbauamt, Schulverwaltungs- und Sportamt, Grünflächenamt und Stabstelle Schulcampus) und Vertreter*innen der Schulen (Didaktischer Leiter der Gesamtschule, Schulpflegschaftsvorsitzende und Schülersprecherin).

Bürgermeister Christoph Dellmans war als einer der Sachpreisrichter gestern vor Ort: „Es ist der erste Architektenwettbewerb, den wir als Stadt im Schulbereich durchgeführt haben und ich finde, dass es ein sehr kreativer und zielführender Prozess gewesen ist. Durch die verschiedenen Akteure konnten ganz unterschiedliche Perspektiven eingebracht und dadurch die besten Entwürfe für die Schüler*innen gefunden werden.“

Für den Technischen Beigeordneten Torsten Schröder war das Erfreuliche am Wettbewerb zum einen die Bandbreite der Ideen und zum anderen der intensive, fachlich differenzierte Austausch innerhalb des Preisgerichtes. „Der Siegerentwurf zeigt ein innovatives Gebäude, dass sich gut an die Bestandsgebäude und den Schulhof sowie an die künftige Wegeachse in Richtung Westen angliedert“, so der Technische Beigeordnete Torsten Schröder. „In Verbindung mit den großzügigen Außenanlagen und den innovativen technischen Konzepten für sommerlichen Wärmeschutz, Beheizung und Belüftung sowie einer Holzhybrid-Bauweise haben wir hier ein rundum gelungenes Gebäude.

Schuldezernent und Ersten Beigeordneter Bennet Gielen lobte den Entwurf auch mit Blick auf die pädagogischen Möglichkeiten vor Ort: „Das Gebäude bietet eine offene und moderne Lernumgebung und schafft so optimale Rahmenbedingungen für die pädagogischen und didaktischen Herausforderungen, wie Ganztag, Inklusion und Digitalisierung.

Der Architektenwettbewerb wurde durchgeführt von der Stadt Kempen und betreut vom Architekturbüro WoltersPartner aus Coesfeld.

Im nächsten Schritt werden alle eingereichten Arbeiten im Rokokosaal für die Öffentlichkeit ausgestellt. Dies soll voraussichtlich ab dem 22. Februar 2023 erfolgen.

Ende Februar 2023 startet dann das Vergabeverfahren nach den VgV-Richtlinien. 

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