Mit „Fietsvlonder" den Parkbedarf für Fahrräder ermitteln
Was kann die Stadt tun, um das Radfahren noch attraktiver zu machen und somit den Anteil an Radfahrenden in der Stadt Kempen weiter zu erhöhen? Ein Baustein zur Lösung dieser Frage ist es, die Anzahl an Möglichkeiten zum sicheren Abstellen von Fahrrädern zu vergrößern. Um passende Standorte zu finden, an denen auch wirklich Bedarf ist, geht die Stadt Kempen nun innovative Wege mit einer sogenannten „Fietsvlonder". Diese „Fahrradflunder" ist eine Plattform, auf der Fahrräder an Anlehnbügeln sicher festgemacht und abgestellt werden können. Das Besondere: Die Plattform steht nicht fest an einem Ort, sondern kann versetzt werden. Dadurch können verschiedene Standort erprobt und damit im besten Fall mehrere geeignete Orte für Fahrradabstellplätze identifiziert werden.
Die „Fahrradflunder" ist mit ihren Abmessungen (2 x 5 m) so konzipiert, dass sie auch auf einen normalen Auto-Parkplatz passt. Sie hat fünf Anlehnbügel (90 cm breit), die mit einer Querstange ausgestattet sind, so dass bis zu zehn Fahrräder sicher angeschlossen werden können. Die mobile Fahrradplattform wird an einem vorher festgelegten Standort abgestellt und dort zwei bis drei Monate stehen gelassen. Steht die „Fahrradflunder" auf einem Auto-Parkplatz kann dort währenddessen kein Auto geparkt werden. Während der Zeit, in der die Plattform an Ort und Stelle steht, entscheiden dann die Radfahrenden über die Auslastung des Standortes. In regelmäßigen Abständen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten wird es durch die Stadtverwaltung Sichtkontrollen der Nutzung der Anlehnbügel auf der „Flunder" geben, um am Ende der Standzeit evaluieren zu können, welchen Bedarf es an dieser Stelle für Fahrradabstellplätze gibt. Wird der Standort gut angenommen, sollen die Anlehnbügel auf der mobilen Plattform durch fest eingebaute Anlehnbügel ersetzt werden, so dass an diesem Standort weiterhin Möglichkeiten für ein sicheres Abschließen der Räder gegeben sind. Wie viele Anlehnbügel an dem jeweiligen Standort letztlich entstehen, hängt dann vom individuellen Bedarf am Standort ab. Wird an einem Standort nur ein sehr geringer oder gar kein Bedarf ermittelt, werden im Anschluss an diesem Standort entsprechend weniger oder gar keine Anlehnbügel fest installiert.
Als erster Standort wurde die Peterstraße im südlichen Bereich (Kreuzung Peterstraße / Hessenwall / Donkwall) ausgewählt. Dies ist eine der Hauptzubringer für den Fuß- und Radverkehr in die Innenstadt, so dass hier zum einen ein erhöhter Bedarf vorhanden sein sollte und sich außerdem ein erster Bekanntheitsgrad der „Fahrradflunder" entwickeln kann. Zum anderen wurde hier in direkter Nähe bei den letzten Großveranstaltungen auch schon ein Sammelbereich zum Abstellen von Fahrrädern markiert, so dass dieser Bereich in der Vergangenheit schon zum zentrierten Abstellen von Fahrrädern bekannt ist.
Im Anschluss an den ersten Standort ist geplant, die Fahrradflunder vermehrt im Bereich von vorhanden Auto-Parkplätzen einzusetzen, wie es auch ihrem Zweck entspricht. Die genauen Standorte für das erste Jahr sind derzeit aber noch in der Abstimmung.