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Montage der Flügel an der Mühle in Tönisberg

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8 beteiligte Menschen stehen vor Bockwindmühle, an der ein Kran die Mühlenflügel anbringt
© Stadt Kempen / Ralph Braun

Die Tönisberger Bockwindmühle ist eine von vier noch erhaltenen Kastenmühlen am Niederrhein. Sie wurde im Jahr 1802 gebaut, mehrfach instandgesetzt und im Jahr 1973 völlig neu errichtet.

Um die Mühle in Stand zu halten, wurde sie im vergangenen Jahr aufwendig saniert. Am 11.03.2025 konnten Vertreter des Heimatvereins und der Stadt der Montage der neuen Flügel beiwohnen – dem letzten Schritt in der aufwändigen Sanierung der Bockwindmühle.

Die alten Flügel konnten nicht mehr verwendet werden. Daher wurde nach Planung des Ing.-Büros mit dem Fachgebiet Historischer Mühlenbau Friedrich Rohlfing aus Hille im Kreis Minden-Lübbecke der Mühlenbauer Möller aus Rahden in Westfalen damit beauftragt, neue Flügel für die Bockwindmühle zu fertigen. Diese sind im letzten Jahr hergestellt worden und werden nun am 11.03.2025 montiert. Die Flügel haben eine Spannweite von fast 23 m und sind aus Lärchenholz gefertigt. 

Bei der Montage der Flügel wurden zunächst die Brusthölzer durch den gusseisernen Wellkopf geschoben und mit Keilen verkeilt. Dann wurden die Ruten mit dem Heckwerk, dem „Gatter“, auf den Brusthölzern mittels 3 Jochbändern und einem Sicherungsbolzen befestigt. 

Ein Kran erneuert die Flügel an einer Kastenbockwindmühle
© Monique Korzonek

Der gusseiserene Wellkopf (besteht aus zwei rechtwinklig gegeneinander versetzten Vierkant-Hohlprofilen) wurde im Juni 2023 auf mögliche Risse per Ultraschall untersucht. Der TÜV Austria in Kerpen testierte dem Wellkopf Mängelfreiheit. Mit der Montage der neuen Flügel ist die Mühle nun fertig gestellt und soll bei guter Wartung die nächsten 50 Jahre überdauern. 

Das Hinweisschild wird um die durchgeführten Arbeiten ergänzt und erhält einen QR-Code, der auf die Seite der Stadt Kempen führt, auf der weitere Hinweise zu finden sind.

Baukosten Flügel: rund 40.000 €

Im Vorfeld der Montage mussten zahlreiche Arbeiten zur Vorbereitung erfolgen.

Es wurde ein neuer Haupttragbalken - der Hammer - eingesetzt, der auf dem Hausbaum, dem senkrechten Pfosten, ruht. Der Hausbaum und die Welle konnten erhalten bleiben und wurde saniert und es wurde eine neue funktionsfähige Bremse gefertigt. Die Bremse soll bei Wind die Flügel zum Stoppen bringen, wenn sich diese drehen, z. B. bei einer Funktionsschau. Im Normalfall sollten sich die Flügel nicht in Bewegung setzen, denn die Flügel sind festgesetzt durch Eisenstangen, die das Kammrad mechanisch sichern. Der Kasten der Bockwindmühle wurde zu Pfingsten 2024 auf einen komplett neu errichteten Bock wieder aufgesetzt. Es wurde eine neue Treppe gefertigt und die Mühle erhielt einen neuen Stert, der Balken, an dem die Mühle in den Wind gedreht werden kann. Diese Arbeiten hatte die Mühlenbaufirma Möller aus Rahden in Westfalen ausgeführt. Seit diesem Zeitpunkt sind auch wieder Führungen für interessierte Besucher*innen möglich, die der Heimatverein organisiert.

Baukosten Sanierung: 295.000 €

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