© Rathaus am Buttermarkt © Stadt Kempen / Kirsten Pfennings

Programm zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

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Etwa alle 3 Minuten wird in Deutschland eine Frau Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. Insgesamt wurde 2022 in Deutschland 157.550 Fälle von häuslicher Gewalt erfasst - Tendenz erneut steigend. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kempen, Birgit Braun, hat es sich zum Ziel gesetzt, für dieses Thema zu sensibilisieren und plant deswegen zusammen mit dem „Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Viersen" verschiedene Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November. Mit diesem Tag setzen weltweit Menschenrechtsorganisationen und Frauenrechtsbewegungen Zeichen gegen Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen.

Der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Kempen, Birgit Braun, ist es ein wichtiges Anliegen, das Thema Häusliche Gewalt aus der Tabuzone zu holen. „Häusliche Gewalt findet zwar in den eigenen vier Wänden statt, sie ist jedoch keineswegs privat", so die Gleichstellungsbeauftragte. „Es ist wichtig, dass wir hinschauen und Hilfe anbieten." Das gelte insbesondere deswegen, weil häusliche Gewalt zum einen körperliche und psychische Folgen hat, zum anderen aber auch oft Brüche im sozialen Umfeld und wirtschaftliche Probleme zur Folge hat. „Als Paar war man zuvor womöglich fest im Beruf und gemeinsam im gesellschaftlichen Leben verankert. Oft haben Betroffene Angst vor der Reaktion ihres Umfelds und vor den Veränderungen, welche eine Trennung mit sich bringt - gerade wenn Kinder mit betroffen sind." Da meistens mit der Gewaltsituation auch eine massive Schwächung des Selbstwertgefühlt der betroffenen Frauen einhergeht, haben sie es besonders schwer, aus der Situation auszubrechen. Umso wichtiger ist es für die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Braun, auf Hilfs- und Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen - sowohl für Betroffene als auch für Menschen aus dem Umfeld. Als Gleichstellungsbeauftragte ist sie erste Anlaufstelle für die Bürgerinnen. Sie kann Hilfestellung leisten und bei Bedarf an entsprechende Beratungsstellen vermitteln.

Den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November nimmt die Gleichstellungsbeauftragte zum Anlass, mit zahlreichen Aktionen auf das Thema aufmerksam zu machen und ein aktives Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Organisiert werden die Aktionen zum Teil auch in Zusammenarbeit mit dem „Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Viersen". Darin sind kommunale Gleichstellungsstellen u.a. vernetzt mit Vertreter*innen der Polizei, der Frauenberatungsstellen, dem Gericht und dem SKM Krefeld.

Die Aktionen stellen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen dar und sollen auf die vorhandenen Hilfsangebote aufmerksam machen:

„Orange The World" - Kempener Burg wird orange beleuchtet

Am Samstag, 25. November 2023, ab 15 Uhr bis in den Morgen des 26. November wird die Burg als Zeichen des solidarischen Protests gegen Gewalt orange beleuchtet. Die Aktion ist Teil der UN-Kampagne „Orange The World", mit der die Öffentlichkeit sensibilisiert werden soll, nicht wegzuschauen, wenn im Umfeld Zeichen von Gewalt erkannt werden oder Betroffene sich trauen, von ihrer schwierigen Situation zu berichten.

„16 Frauen" - Gemeinsame Aktion mit dem Kulturamt und Amnesty International

Am 25. November 2023 wird um 17 Uhr der Film „16 Frauen" im Rokokosaal im Kulturforum Franziskanerkloster gezeigt. Der Film gibt Einblicke in die Träume, Gedanken und Sorgen von 16 Frauen aus dem Teheran. Die 1980 im Teheran geborene Regisseurin des mehrfach ausgezeichneten Films aus dem Jahr 2019, Bahar Ebrahim, freut sich im Anschluss an den Film auf den Austausch mit dem Publikum und beantwortet auch Fragen zur aktuellen Lage im Iran.

Bei der Filmvorführung handelt es sich um eine gemeinsame Aktion der Gleichstellungsbeauftragen sowie des Kulturamts der Stadt Kempen mit der Kempen-Nettetaler Ortsgruppe von Amnesty International und der VHS Viersen.

Der Eintritt für die Filmvorführung ist frei, Anmeldung ist erwünscht unter www.kreis-viersen-vhs.de

„Im Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten"

Am 24. November 2023 von 9 bis 11 Uhr steht die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Braun zusammen mit der stellvertretenden Gleichstellungsbeauftragten Ariane Müller mit einem Beratungsstand beim Wochenmarkt auf dem Buttermarkt für Gespräche zur Verfügung.

Literatur zum Thema „Gewalt gegen Frauen"

Vom 20. bis 25. November 2023 wird es in der Stadtbibliothek Kempen einen Thementisch mit einer vielseitigen Literaturauswahl zum Thema „Gewalt gegen Frauen" - national und international - sowie themenverwandten Büchern (z.B. zu Trennung und Scheidung) geben. Dort werden ebenfalls Flyer von Beratungsstellen ausgelegt.

Am Dienstag, 21. November 2023, von 14:30 bis 16:30 Uhr steht außerdem die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Braun dort für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

„Gewalt kommt nicht in die Tüte" - Gemeinsame Aktion mit den Bäckereien

Am 25. November 2023 werden in den teilnehmenden Bäckereien in Kempen die Backwaren in speziell angefertigten Tüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte" gepackt. Bei dieser kreisweiten Aktion werden insgesamt 25.000 Aktionstüten in Umlauf gebracht. Sie enthalten Informationen zu Telefonnummern und Kontaktdaten verschiedener Hilfs- und Beratungseinrichtungen. In Kempen nehmen an der Aktion folgende Bäckereien teil.

  • Café Peerbooms
  • Bäckerei Hoenen
  • Bäckerei Weidenfeld
  • Biomarkt Vienhues
  • Café am Ring
  • Café Poeth
  • Bäckerei Kamps
  • Bäckerei Berns
  • Café Kamperlings

„Wir zeigen Flagge"

vom 13. bis 26. November 2023 wird die Flagge von „terres des femmes" in allen drei Kempener Stadtteilen gehisst.

„Ein Licht für jede Frau"

Am 20. November 2023 um 17 Uhr unterstützt die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Braun zusammen mit Bürgermeister Christoph Dellmans die Aktion „Ein Licht für Jede Frau" auf dem Markt in Willich. Dabei werden Lichter aufgestellt, die symbolisch für die Frauen stehen, die Opfer von Gewalt geworden sind.

Das gemeinsame Ziel aller Aktionen ist es, für das Thema Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren. Denn es ist wichtig, nicht wegzuschauen, wenn im Umfeld Zeichen von Gewalt erkannt werden oder Betroffene - vielleicht zunächst verhalten - von Ihrer schwierigen Situation berichten. „Wenn von Gewalt, die psychisch, physisch oder sexualisiert ausgeübt werden kann, gesprochen wird, darf dies niemals bagatellisiert werden, unabhängig davon, ob sie im privaten Umfeld, in der Öffentlichkeit oder im Netz ausgeübt wird", erklärt die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Braun. Sie weist ausdrücklich darauf hin, dass für gewaltbetroffene Frauen die verständnisvolle Reaktion des Umfelds besonders wichtig ist, um den Weg aus der Gewaltspirale zu finden und weiter zu gehen.

Der Verweis an professionelle Beratungsstellen ist eine weitere hilfreiche Unterstützung. Die kommunale Gleichstellungsbeauftragte kann als örtliche Anlaufstelle evtl. ebenfalls fürs Erste weiterhelfen und dann an kompetente Beratungsstellen vermitteln.

Unkomplizierte Hilfe bietet auch das Hilfetelefon unter der Rufnummer 116 016, welches rund um die Uhr - in 18 Sprachen - kompetente Beratung bietet.

Betroffene und Interessierte finden bei der Gleichstellungsbeauftragten ebenfalls Kontakte zu umfassender Beratung und Schutzeinrichtungen.

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