Startschuss für Entwicklung des ehemaligen Griesson-de Beukelaer-Geländes
Vor rund zwei Jahren ist auf dem ehemaligen Griesson - de Beukelaer-Gelände die letzte Prinzenrolle vom Band gelaufen. Seither liegt die Fläche weitgehend ungenutzt. Das soll sich jetzt ändern. Gemeinsam hatten sich Stadt und Eigentümer erfolgreich für das Landesprogramm „Bau.Land.Partner“ beworben. Es handelt sich dabei um ein Programm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, mit dem brachgefallene oder untergenutzte Flächen wieder aktiviert werden sollen.
Mit der Unterzeichnung der Konsensvereinbarung zwischen der Stadt Kempen und „Bau.Land.Partner“ sowie der Kooperationsvereinbarung mit den Eigentümern ist nun der offizielle Startschuss für das Projekt gefallen. Unterzeichnet wurde die Konsensvereinbarung auf Seiten der Stadt von Bürgermeister Christoph Dellmans, dem Technischen Beigeordneten Thorsten Schröder sowie dem Wirtschaftsförderer Stefan von Laguna und von Seiten „Bau.Land.Partner“ durch den NRW.URBAN- Geschäftsführer Ludger Kloidt sowie den Projektleiter Jonas Schwarz. Für die Eigentümer unterzeichneten Susanne und Peter Gries. In den Vereinbarungen sind nicht nur die Spielregeln der Zusammenarbeit definiert, die Stadt Kempen sichert zudem die vorrangige Behandlung des Standortes zu.
Beigeordneter Torsten Schröder lobte das Instrument als „sinnvolles und zielgerichtetes Unterstützungsangebot für die Kommunen“. Das Verfahren biete gleichermaßen Vorteile für die Stadt wie für den Eigentümer. Für Bürgermeister Christoph Dellmans hat die Entwicklung des Geländes einen hohen Stellenwert für die Kempener Wirtschaft: „Das ehemalige Griesson – de Beukelaer-Gelände ist durch seine Lage und Größe ein ‚Filetgrundstück‘ und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Eigentümer eine wirtschaftliche und zukunftsfähige neue Nutzung dafür zu finden und das Gelände zu entwickeln.“
In den nächsten Wochen wird ein interdisziplinäres Team – zusammengesetzt aus Expert*innen der Landestochtergesellschaft NRW.URBAN – die Lange vor Ort analysieren, moderieren und verschiedene Nutzungsszenarien für die Fläche entwickeln. Dabei geht es darum, einen neutralen Blick von außen auf Fläche zu werfen und im offenen Dialog mit allen Beteiligten die bestmögliche Lösung zu finden. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht daher der Dialog mit den Flächeneigentümern und der Stadtverwaltung, um alle Interessenslagen zu klären, mögliche Entwicklungshemmnisse zu erkennen und Lösungswege aufzeigen. Zum Prozess der Flächenaufklärung gehörten eine umfassende Standortanalyse sowie die Konzeption darauf aufbauender Planungen und Umsetzungsstrategien. Für den Wirtschaftsförderer Stefan von Laguna kommt dem Gelände eine zentrale Bedeutung für die künftige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Kempen zu, welches das Potenzial für ein echtes Leuchtturmprojekt für die Stadt Kempen bietet.
Bearbeitungsschwerpunkt für „Bau.Land.Partner“ ist das Betriebsgelände der „ehemaligen Keksfabrik“. Anspruch ist es, das Gelände insbesondere für gewerbliche Nutzungen neu zu ordnen und ungenutzte Flächenpotenziale zu aktiveren – alles vor dem Hintergrund der Eigentümerinteressen. Es gilt, Potenzialflächen für gewerbliche Nutzungen zu identifizieren und hierfür neue Perspektiven zu entwickeln, die von allen Beteiligten mitgetragen werden.
Zum Hintergrund:
Auf dem angespannten Grundstücksmarkt ist es erforderlicher denn je, auch brachgefallene oder untergenutzte Flächen wieder zu aktivieren. Mit dem Landesprogramm „Bau.Land.Partner“ unterstützt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen Kommunen und Eigentümern dabei, gemeinsam neue Perspektiven für solche Flächenpotenziale zu entwickeln.
Auch im Stadtgebiet von Kempen ist die Nachfrage nach Gewerbeflächen hoch, insbesondere durch Bestandsunternehmen, sodass in Kempen insgesamt nur noch vereinzelt freie Gewerbeflächen verfügbar sind. Der Flächennutzungsplan der Stadt Kempen ist für eine Ausweisung von Gewerbeflächen ausgelastet und hält nur noch wenig Potenziale vor. Das bedeutet, dass eine Gewerbeentwicklung über Nachnutzung und Reaktivierung in bestehenden Gewerbeflächen erfolgen muss.
Das ehemalige Griesson - deBeukelaer-Gelände liegt östlich angrenzend an das Stadtzentrum Kempens und unweit des Kempener Bahnhofes. Das Gelände mit seinen markanten Fabrikhallen umfasst ca. acht Hektar und ist aufgrund der zentralen Lage und Größe der Hallen prägend für die Stadt. Die Hallen sind bereits weitgehend geräumt. Im Südwesten wird die Fläche flankiert von kleinteiliger Wohnbebauung, im Nordosten grenzt die Fläche an das bestehende Gewerbegebiet.