05 - Kurkölnische Landesburg
Die kurkölnische Landesburg, die zwischen 1396 und 1400 durch den Kölner Erzbischof Friederich von Saarwerden fertiggestellt wurde, ist das Wahrzeichen der Stadt Kempen. Sein Kreuzwappen prangt heute noch über dem Eingang.
Nach derzeitigem Forschungsstand gab es an gleicher Stelle schon einen Vorgängerbau, der wahrscheinlich 100 Jahre zuvor errichtet wurde; um gegen die benachbarten Herzogtümer Geldern und Kleve, mit denen es politische Spannungen gab, verteidigungsbereit zu sein.
1634 wurde das mittelalterliche Kastell mit seinen Schießscharten und kleinen Luken durch den Einbau großer Fenster zum wohnlichen Schloss. 1642 stürmten hessische Landsknechte nach der Eroberung der Stadt Kempen auch die Burg. Bis 1794 war die Landesburg dann Residenz der erzbischöflichen Beamten des Amtes Kempen.
1851 brannte die Burg bis auf die Grundmauern nieder. Ein paar Jahre später wurde sie im neugotischen Stil vom Architekten Heinrich Wiethase wiederaufgebaut. Von 1863 bis 1925 war sie dann Sitz des Gymnasiums Thomaeum. Davon kündet noch die Statue des Thomas von Kempen über dem Hauptportal. Von 1929 bis 1984 diente die Burg als Sitz der Kreisverwaltung und beherbergte nach deren Wegzug bis 2022 noch das Kreis- und Stadtarchiv.