06 - Heiligenhäuschen Engerstraße
Heiligenhäuschen gibt es als Ausdruck der Volksfrömmigkeit seit dem ausgehenden Mittelalter. Sie wurden meist an Straßen und Wegen platziert und dienten der Andacht beim Verlassen der Stadt.
Ursprünglich stand die kleine Marienfigur aus dem späten Mittelalter in einer Nische des heute nicht mehr existierenden Engertores. Möglicherweise verursachte ein Großbrand Anfang des 18. Jahrhunderts schwere Schäden am Mauerwerk, und die Marienfigur wurde in ein neues Heiligenhäuschen innerhalb der Umfriedungsmauer an der Ecke Enger-Burgstraße verlegt. Auf einen Brand weist auch die alte Steintafel im lateinischen Text hin, der übersetzt nach Gerhard Terwelp bedeutet:
Die Stadt erbaut dir dieses Haus
O milde Jungfrau lösche aus
Des Brandes Glut, in deiner Güte
Maria immer uns behüte.
Während der Sanierungsmaßnahmen im Altstadtbereich wurde auch der Bereich an der Enger- und Burgstraße neu gestaltet und das Heiligenhäuschen fand 1977 wieder seinen Platz an der ursprünglichen Stelle.