07 - Alte Sparkasse
Not lehrt sparen. Als Antwort auf die Hungerjahre 1846/47 hatte Kempen als einer der ersten Orte in der Nachbarschaft 1847 im Rathaus eine Stadtsparkasse gegründet. Der wirtschaftliche Aufschwung im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg brachte 1910 die Gründung der Kreissparkasse Kempen, damals noch im Haus Moorenring 11. Das war bald zu klein. Am 30. Juni 1914 wurde an der Ecke Donkring/Engerstraße dieser Nachfolgebau begonnen und – trotz des Krieges – schon am 25. März 1916 in Betrieb genommen. Neben zahlreichen anderen Zierelementen fordern Füllhörner und ein Bienenkorb über dem Portal des barocken Schlösschens zu Sparsamkeit und Bienenfleiß auf.
Im Rahmen der Altstadtsanierung war das Gebäude zunächst zum Abbruch bestimmt; 1984 wurde aber die Wiederherstellung des Gebäudes in seiner ursprünglichen Form beschlossen. Die Um- und Anbauten, die von 1927 bis 1957 die Geschäftsfläche vergrößert hatten, verschwanden. Dafür wurde der Haupteingang mit Freitreppe wiederhergestellt und die abgebrochenen Dachgauben erneut aufgesetzt; an der Südseite wurde ein neuer Erker angefügt.
Im Oktober 1985 zog die Sparkasse in das frisch renovierte Hauses Horten auf der Kuhstraße. In diesem alten Gebäude an der Engerstraße verblieb eine Zweigstelle.