21 - Haus Hamm
Als ein Beispiel für die zahlreichen Geschäfte in der Kempener Altstadt steht das Wohn- und Geschäftshaus der Kaufmannsfamilie Hamm, die seit 1870 in der vierten Generation hier ansässig ist. Der Firmengründer Carl Hamm, der auch zu den Gründern des Kempener St.-Martin-Komitees gehörte, handelte ab 1859 zunächst mit „Kolonialwaren en gros et en detail“. Begonnen hatte er nach Informationen seines Enkels schräg gegenüber in der Ellenstraße 6.
Nach Schließung des Großhandels war hier von 1958 bis 1976 Kempens erstes Selbstbedienungsgeschäft. Das Erdgeschoss wurde damals für einen modernen Lebensmittelhandel umgestaltet. Mit dem aufwändigen Rückbau der Fassade wurde im Jahr 2005 der alte Charakter des Hauses wiederhergestellt.
Zahlreiche Stuckelemente zieren die reich gegliederte Putzfassade des 19. Jahrhunderts. Hervorzuheben sind die Verblendungen mit Jugendstil-Ornamenten vor den Holzjalousien an den Fenstern des 1. Obergeschosses. Die Toreinfahrt führte früher zu den rückwärtig gelegenen Lagergebäuden zwischen Ellenstraße und Moosgasse.