23 - Heilig-Geist-Kapelle
Die Kapelle an der Ellenstraße wurde um 1425 als Kirche für die danebenliegenden Hospitalgebäude erbaut, die Pilgern und Bedürftigen Unterkunft und Verpflegung boten.
Johann Arnold von Broichhausen hatte das Grundstück um 1390 gekauft und die Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ gegründet, die älteste Stiftung für Bedürftige in Deutschland.
In dem schlichten, kreuzgratgewölbten Raum mit zwei Jochen und einem einfachen Sterngewölbe im Chorraum sollten die Bedürftigen für das Seelenheil des Stifters beten.
Nachdem die Kapelle für kirchliche Zwecke nicht mehr benötigt wurde, fand sie im 19. und 20. Jahrhundert unterschiedliche profane Verwendung: als Schankraum mit Speisesaal über einer neu eingezogenen Decke, als Hotel „Kempener Hof“, in der Zeit des Nationalsozialismus als Dienstelle der „Deutschen Arbeitsfront“, als Friseursalon, als städtische Bücherei und zuletzt als christliche Buchhandlung.
Heute ist die Kapelle wieder Eigentum der katholischen Kirchengemeinde. Sie steht nun regelmäßig Besucherinnen und Besuchern für Begegnungen und Zeiten der Stille zur Verfügung.