25 - Haus Schmitz
Im 17. Jahrhundert an der heutigen Peterstraße 5 erbaut, ist zur Geschichte des Hauses nicht viel überliefert. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde von den Eheleuten Schmitz das Fachwerk freigelegt, das bis dahin – wie bei vielen Fachwerkhäusern üblich – verborgen war. Sie betrieben im Haus die Central-Drogerie.
Am Beispiel dieses Hauses sollen die Merkmale eines Fachwerkhauses aufgeführt werden: Grundgerüst ist die Balkenkonstruktion. Ihre Zwischenräume wurden mit Lehmmörtel gefüllt, den man in ein Flechtwerk aus Zweigen schmierte. Das Hervorstehen („Vorkragen“) des oberen Stockwerkes diente vor allem repräsentativen Zwecken. Durch die geringe Größe der Fenster blieb die Wärme im Haus; geheizt wurde nur durch die Feuerstelle in der Küche. Bei diesem Haus wurden die Fenster des Erdgeschosses erst zur Einrichtung eines Ladens (1923) vergrößert.
Fachwerkhäuser prägten bis zum 18. Jahrhundert das Bild der Stadt, denn sie waren schneller und preiswerter zu erstellen als Ziegelgebäude. Sie sind selten geworden, weil die leichte Bauweise eine kürzere Lebensdauer als bei Massivbauten bedingt. Manche von ihnen sind auch abgebrannt, weil sie mit Stroh gedeckt waren; erst ab 1730 waren in Kempen die feuergefährlichen Strohdächer endgültig verboten.