© Alte Schulstraße © Stadt Kempen / Kirsten Pfennings

39 - Alte Schulstraße

Die Alte Schulstraße weist einen besonders hohen Anteil an historischer Bausubstanz auf, insbesondere die geschlossene Zeile von Fachwerkhäusern der Hausnummern 14 bis 18. Ursprünglich waren es Hallenhäuser, die keinen eigenen Kaminabzug hatten, sondern eine Feuerstelle in der Mitte des Hauses. Daher begann das erste Stockwerk erst über der zweiten Fensterreihe, damit der Rauch besser abziehen konnte. Die Türinschrift von Nr. 18 weist darauf hin, dass hier vor allem Handwerker wohnten:

„HEIR STAN SUILEN UND LEISTEN | DAS LER KOST AM ALLER MEISTN“.

Die Zeile der Fachwerkhäuser wurde 1609 in einem Zuge errichtet – vermutlich von Johann von Broichhausen. Sein Wappen und das seiner Ehefrau Gertrud von Overheid sind teilweise noch auf dem Haus Nr. 7 sichtbar.

Im Kempener Urkataster von 1826 heißt die Straße schlichtweg „alte Schule“, was auch auf ein jüdisches Gebetshaus hinweisen könnte. Dann wäre diese Straße eine Erweiterung des jüdischen Viertels von der Judenstraße her. Das ist nicht abschließend geklärt. Schon im Adressbuch von 1829 findet man die Bezeichnung „Alte Schulstraße“.

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