15 - Haus Basels
Hinter der Stuckfassade von 1885 verbirgt sich ein altes Fachwerkhaus. Seinen Namen trägt es nach der Familie Basels, die fast vier Jahrhunderte hindurch als Landwirte, Unternehmer und in öffentlichen Ämtern eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entwicklung der Stadt gespielt hat.
1743 war hier an der Neustraße 32 das Gasthaus Zum Roßkamm des Johann Conrad Basels. Wie die Maueranker auf der Hofseite ausweisen, erweiterte er 1751 das alte Gebäude um einen zweiten, gleich großen Fachwerkbau zur Hofseite hin.
1768 erwarb sein Vetter Peter Jakob Basels das Haus. Er ließ es ein Jahr später mit Ziegeln ummauern und brachte seine Initialen und die seiner Frau Anna Catharina Dannewitz über dem Eingang an. Im Gasthaus, zu dem eine eigene Brauerei und Landwirtschaft gehörten, richtete er eine Posthalterei mit bis zu 16 Pferden ein, die bis zum Bau der Eisenbahn (1863) Bestand hatte. Seine Nachfahren bekleideten öffentliche Ämter in der Stadt und wirkten als Inhaber mittelständischer Betriebe über ihre Grenzen hinaus. Um 1900 betrieb die Familie hier eine Seifenfabrik, später bis in die sechziger Jahre eine Lebensmittelgroßhandlung.
Die Familie starb 1969 mit Maria Basels Tod aus, doch ihr Name lebt in zwei Stiftungen weiter: in der Maria-Basels-Altenheimstiftung, zu der auch dieses Haus gehört, und in der Maria-Basels-Stiftung für das Städtische Kramer-Museum, wo das Interieur aufbewahrt wird