17 - Haus Acker 1
Zwischen der Stadt Kempen und ihrem Umland bestanden stets zahlreiche politische und gesellschaftliche Verbindungen. Adelige Herren aus der Nachbarschaft übten hier zeitweise großen Einfluss aus. Davon zeugt das Haus Acker 1, das einst der städtische Wohnsitz eines Landadeligen gewesen sein muss. Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte es wahrscheinlich einem in Kempen ansässigen und hier einflussreichen Zweig der Herren von Virmond, deren Hauptlinie auf Schloss Neersen saß.
Wahrscheinlich wurde das Haus, wie die meisten Befestigungen der Stadt, während der hessischen Besatzung (1642–1649) beschädigt. Die Maueranker zeigen, dass 1657 ein Umbau erfolgte. Dabei trat an die Stelle eines vermuteten Wehrgangs das niedrige dritte Geschoss. In den 1970er Jahren wurde ein bis dahin nicht bekanntes Kellergewölbe freigelegt, in dem kleines gemauertes Geheimfach unter einem Gewölbebogen entdeckt wurde. Es sollte wohl die Besitztümer vor weiteren Plünderungen in diesen unruhigen Zeiten schützen.
Das Haus ist das Geburtshaus des Kempener Ehrenbürgers Peter Kother (1878–1962). Sein Vater betrieb hier eine Schmiede.