28 - Vatikänchen
Die Maueranker an der Fassade des Gebäudes an der Kirchstraße weisen 1668 als Baujahr aus. Die Initialen des Bauherrn Michael Pasch sind über der Tür angebracht. Tritt man weit genug zurück, ragt über dem dreifach geschweiften Giebel die originalgetreue erneuerte Wetterfahne empor, die den schreibenden Thomas von Kempen darstellt.
Hier im Schatten des Gotteshauses lebten und arbeiteten besonders Menschen und Institutionen, die in Verbindung zur Kirche standen, so der Küster und der Organist und zeitweise auch die kirchliche Rendantur (= Finanzverwaltung). Nach der Instandsetzung 1984 zogen hier die Schwestern vom gemeinsamen Leben ein.
1976 gab der Lektorenkreis der Propsteikirche, der sich hier traf, dem Gebäude durch ein Schild mit der Aufschrift „Vatikänchen“ seinen Spitznamen. Dem Passanten bietet das stilvolle Eckhaus einen stimmungsvollen Übergang von der belebten Einkaufszone zur Ruhe des Kirchplatzes im Schatten der rundum gelegenen Häuserzeilen.