32 - Von-Nievenheimsches Haus
1524 wurde dieses spätgotische Gebäude von Martin von Oedt, einem Kempener Geistlichen und Gelehrten, erbaut. Es ist das erste ganz aus Stein gebaute Wohnhaus der Stadt, ein Patrizierhaus mit spätgotischem Stufengiebel. Ursprünglich war es zweigeschossig; ab 1730 wurde es zu einem dreigeschossigen Gebäude erweitert.
Seinen Namen hat das Haus von dem Kempener Amtmann Johann Constantin von Neukirch – genannt Nyvenheim (1596 bis 1657), der das Haus nach 1626 erwarb und darin möglicherweise wenige Jahre gewohnt hat, ehe er 1634 in die zur Residenz ausgebaute Burg übersiedelte. Über dem Osteingang prangt heute noch sein Wappen.
In diesem Haus wurde 1585 Kempens Chronist Johannes Wilmius geboren, dessen Vater die Stadtmühlen betrieb. Wilmius war während der Schrecken des 30-jährigen Krieges geistige und geistliche Stütze im Widerstand gegen die hessische Besatzung. Er starb 1655 als Dechant von Kaiserswerth.
Heute gehört dieses Haus der katholischen Kirche und bietet Wohnungen für mehrere Gruppen von Kindern und Jugendlichen des Kinderheims St. Annenhof.