33 - Turmwindmühle
Ein wuchtiges Bauwerk ist der Mühlenturm am Hessenwall. Seine gewaltigen Mauern inmitten einer einst acht Meter hohen Stadtmauer vermittelt ein eindrucksvolles Bild von den Verteidigungsanlagen, die fleißige Hände vor Hunderten von Jahren zum Schutz von Leben und Eigentum der Bürger in jahrelanger, mühevoller Arbeit errichtet haben. Im Jahre 1481 erbaut, diente die Turmmühle der sicheren Mehlversorgung im Falle einer Belagerung.
Welchen Steinkoloss die Kempener im Jahre 1487 in den Mauergürtel setzten, dürfte nachstehende Beschreibung deutlich machen: Auf einem runden Unterturm mit einem Mauerwerk von 4,82 m Dicke und einem äußeren Durchmesser von 15,50 m erhebt sich der schlankere Oberturm mit einer Mauerstärke von 1,50 m Dicke und einem äußeren Durchmesser von 8,70 m.
Die Mühle wurde vielfach zerstört: Hessische Truppen durchbrachen 1642 hier die Stadtmauer und legten die Mühle nieder, die bis 1650 wiederaufgebaut wurde. 1911 brannte der Oberturm völlig aus, 1926 stürzte er nach einem Erdbeben ein. Danach erfolgte eine komplette Restaurierung inklusive des 1966 angebrachten Flügelrades.
Im Februar 2017 war es ausgerechnet der Sturm „Thomas“, der einen Mühlenflügel brechen ließ. Im Jahre 2019 erhielt die Mühle neue Flügel aus Metall.
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