34 - Wehrgang und Befestigung
1288 wurde der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg in der Schlacht von Worringen vernichtend geschlagen, und das erzbischöfliche Land Kempen, das den nördlichen Ausläufer des Erzbistums Köln darstellte, sah sich von mehreren Seiten bedroht.
Deshalb wurde Kempen etwa ab 1290 befestigt – zunächst nur mit einem Graben und einem Erdwall, der mit Palisaden verstärkt war. Der glühende Eifer der Kempener bei den Befestigungsarbeiten wurde kurz darauf mit der Verleihung der Stadtrechte belohnt.
Um 1320 entstand dann die endgültige Befestigung. Nahezu kreisförmig umschloss eine 1.830 Meter lange Mauer die Stadt, von vier Toranlagen durchbrochen. Vier höhere Türme sollen schon im Zusammenhang mit der ersten Umwallung entstanden sein. Als nun die Ringmauer wuchs, setzte man zusätzlich 16 halbrunde Turmbauten davor, die zur Stadtseite mit dem Mauerverlauf geradlinig abschlossen.
Das Material zum Mauerbau bildeten Ziegelsteine, die in den Peschbenden zwischen der Vorster Straße und dem Peschweg und auf der Ziegelheide westlich von Kempen gebrannt wurden. Zwei Wassergräben schlossen den Kempener Rundling, wie man später die Stadtfläche nannte, nach außen hin ab. Zum Schluss wurde – wie auf der benachbarten Abbildung zu sehen – eine Windmühle auf den Wall gesetzt.