Kempens pittoreske Straße zeigt eine eindrucksvolle Zeile von Fachwerkhäusern, die zwischen 1600 und 1609 wurde errichtet wurde. Die dort wohnenden Handwerker betrieben im unteren Teil des Hauses ihr Ladenlokal. Darauf weist auch der Türbalken in Haus Nr. 18 hin: „Hier stehen Ahlen und Leisten, das Leder kost am allermeisten.“
Warum sie Schulstraße (inzwischen Alte Schulstraße) heißt, ist aus der gut dokumentierten Überlieferung der Kempener Stadtgeschichte nicht herzuleiten. Einige Historiker vermuten, dass hier schon im Mittelalter eine Synagoge gestanden hat, die im jüdischen Sprachgebrauch als „Scholl“ bezeichnet wird. Da die Alte Schulstraße direkt in die Judenstraße mündet, könnte dies ein Indiz für eine Erweiterung des mittelalterlichen Judenviertels sein.
Der Segensspruch über dem Türbalken des Hauses Nr. 13 ("Diese Häuser stehen in Gottes Hand - Die Bruckersche Straße sind sie genannt.") führte zu der Annahme, dass die Straße früher „Bruckersche Straße“ genannt wurde; tatsächlich stammt der Balken jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Haus in der Bruckstraße in Krefeld-Hüls und wurde erst im Zuge von Sanierungsmaßnahmen in den 1980er Jahren als Schmuckelement eingebaut.
Zwischenzeitlich hieß sie auch Broichstraße, nach dem Erbauer der Häuserzeile Johann von Broichhausen, dessen Haus mit der Nummer 7 noch heute erhalten ist.
Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen