Arnold Janssen (1837- 1909) war Priester, Lehrer und Missionar. Ab 1873, also mitten in der Auseinandersetzung zwischen preußischem Staat und der Kurie, dem sog. Kulturkampf, war er als Hausgeistlicher an der Ursulinenschule in Kempen tätig. In dieser Zeit reiften auch seine Pläne, eine Mission zu gründen, die dann als Steyler Mission bekannt wurde. Arnold Janssen wurde im Jahre 2003 von Papst Johannes Paul II heiliggesprochen. An dieser Zeremonie nahmen auch Vertreter der Stadt Kempen teil.
Arnold Janssen - Priester und Lehrer und Gründer des Steyler Missionswerkes
Als Sohn des Landwirts und Fuhrunternehmers Gerhard Janssen war Arnold am 5. November 1837 in Goch zur Welt gekommen. Nach der Gymnasialzeit am Augustinianum zu Gaesdonck bei Goch und dem Abitur studierte er Mathematik, Naturwissenschaften und Theologie an der königlichen Akademie in Münster und an der Universität Bonn. Nach der Priesterweihe im August 1861 in Münster übernahm er zunächst die Konrektorenstelle an einer kleinen Schule in Bocholt. Als Lehrer machte er sich schnell einen guten Namen, aber sein Interesse galt der Mission. . Von seinen Einkünften spendete Arnold Janssen große Summen an die Innere Mission und an Handwerker und Arbeiter, die in finanzieller Not waren. Die "Wiedervereinigung" von Katholiken und Protestanten war ihm ein großes Anliegen. Viel Geld stellte er für die Heidenmission in Zentralafrika und Übersee zur Verfügung. Im Ursulinenkloster in Kempen, wo die frommen Schwestern vom Kalvarienberg in den Sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts auf der Mülhauser Straße eine höhere Töchterschule eingerichtet hatten, unterrichtete Arnold Janssen die Mädchen in Religion und weiteren Fächern.
Als Folge des Kulturkampfes - der Konflikt zwischen Kirche und preußischem Staat - plante er jedoch, den Niederrhein zu verlassen. Jenseits der Grenze, in der Nähe von Venlo, wollte er ein deutsch-österreichisch-niederländisches Missionshaus gründen - mit Seminar und Lateinschule für den Priesternachwuchs.
In Steyl an der Maas entstand hier der Gebäudekomplex des von ihm gegründeten Steyler Missionswerkes. Im August 1875 verließ er das Kempener Ursulinenkloster, um sich ganz seiner neuen Lebensaufgabe zu widmen. Für fast ein Vierteljahrhundert bis zu seinem Tod 1909 kümmerte er sich um die Verbreitung des Christentums insbesondere in Afrika.
Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen