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Bisterstraße

Erneuerer des städtischen Schulwesens

Als Sohn eines einfachen "Ackerers" wuchs der am 23. September 1773 geborene Peter Josef Bister auf. Die Familie wohnte damals in der Ellenstraße. Schon während der Schulzeit zeigte sich die hohe Begabung des Jungen. Nach dem Besuch der Burse wechselte er mit 16 Jahren zum Laurentianer Gymnasium nach Köln. Dort studierte er Sprachen, Philosophie und Theologie. Nach fünf Jahren wurde er bereits zum Magister philosophiae ernannt. Gern hätte ihn die Kölner Anstalt als Lehrer bei sich behalten. Doch Bister trat in die Dienste des Generals Freiherr von Mylius ein. Sieben Jahre lang unterrichtete er als Privatlehrer dessen Kinder. Eine Tätigkeit, die ihn durch zahlreiche Reisen der Familie in alle damals bekannten Städte Europas führte.

Als weitgereister "Kosmopolit" und - der Philosophie der Aufklärung verbundener - Gelehrter kehrte er 1802 in seine Heimatstadt Kempen zurück. Hier sollte er zum Erneuerer des städtischen Schulwesens werden, dessen Rat in Fragen städtischer Kultur- und Schulangelegenheiten sehr gefragt war. Sein Eintritt in den Schuldienst bewirkte schließlich nachhaltige Veränderungen. Das Gymnasium nahm einen solchen Aufschwung, dass die Burse rasch zu klein wurde. Im Jahre 1804 bewilligte die französische Behörde schließlich den Umzug in das Franziskanerkloster. Zwei Jahre später erfolgte Bisters Ernennung zum ersten "weltlichen" Direktor. Das Thomaeum wurde unter ihm eine der angesehensten Anstalten am ganzen Niederrhein.

Bister, der unverheiratet geblieben war, kümmerte sich auch um kommunalpolitische Belange. Sein Rat war in vielen Ausschüssen sehr gefragt. Zudem galt sein Interesse auch der Armen- und der Industrieschule, wo er ehrenamtlich mitwirkte. Seine zahlreichen Veröffentlichungen über Programme und Studien zu Erziehungs- und Schulfragen stießen auf großes Interesse in Fachkreisen. Auch die Gründung des Thomasvereins im Jahre 1836 geht maßgeblich auf Bisters Initiative zurück.

Die Umwandlung seiner Schule zum Vollgymnasium konnte er nicht mehr erleben. Peter Josef Bister, der so nachhaltig im Schul- und Kulturleben, aber auch der Armenpflege seiner Heimatstadt gewirkt hatte, verstarb nach einem zweiten Schlaganfall am 12. Juli 1844.

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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