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Friedrich-Kramer-Straße

Bildschnitzer und Restaurator; gemeinsame Werkstatt mit Bruder Konrad

Mit dem Namen "Kramer" wird in Kempen vor allem der Restaurator und Sammler Konrad Kramer in Verbindung gebracht, dessen umfangreiche Sammlung den Grundstock für das Städtische Kramer-Museum bildete. Mit der Benennung einer Straße im "Künstler-Viertel" am Krefelder Weg sollte schließlich auch an den jüngeren Bruder Friedrich Kramer erinnert werden.

Die Eltern von Friedrich und Konrad hatten in Köln eine Buchdruckerei betrieben und ein wunderschönes, 1615 erbautes Haus am Wallraffplatz besessen. Am 1. April 1835 kam Sohn Konrad zur Welt, am 2. Oktober 1839 sein Bruder Friedrich. Nachdem die Eltern früh gestorben waren, mussten sich die beiden Jungen zusammen mit ihrer Schwester allein durchbringen. Wie es in dem Buch "Der Antwerpener Altar in St. Georg Vreden" heißt, wurden die beiden Brüder "als Bildschnitzer und Restauratoren in der Werkstatt des Kölner Bildhauers Christoph Stephan ausgebildet".

Der damalige Kempener Pfarrer Anton Boes holte die beiden Restauratoren nach Kempen. Sie sollten hier Orgel und Altäre der Pfarrkirche wieder herstellen. Dies wurde offensichtlich so zur vollen Zufriedenheit ausgeführt, dass zahlreiche Anschlussaufträge aus anderen Städten und Gemeinden folgten. Da lohnte es sich für die Kramer-Brüder, hier sesshaft zu werden: Sie gründeten gemeinsam eine Schreiner- und Bildhauerwerkstatt. Die Qualität der dort geleisteten Arbeit sprach sich herum, das Unternehmen florierte und die aus Köln stammenden Kunsthandwerker kamen zu Wohlstand.

Während Konrad zeitlebens Junggeselle blieb und sich den Haushalt von der gemeinsamen Schwester führen ließ, heiratete Friedrich wenige Jahre später, 1866, Helene Anstötz. Aus dieser Ehe stammten zwölf Kinder. Die Kramer-Brüder bauten sich auf der Mülhauser Straße große Häuser. Konrad benötigte viel Raum für seine ständig wachsende Sammlung, Friedrich hingegen brauchte Platz für seine Großfamilie. Die unterschiedliche Lebensweise führte zwar nicht zu familiären Differenzen, dafür gab es jedoch Streitigkeiten innerhalb der gemeinsamen Werkstatt, in der Konrad offensichtlich den Ton angeben wollte. Daher stand es in späteren Jahren nicht zum Besten um das Einvernehmen der beiden Brüder zueinander.

Am 7. Mai 1902 starb Friedrich Kramer im Alter von 66 Jahren. In der Todesanzeige, in der er als Bildhauer bezeichnet wird, hieß es: "Eine heimtückische, schmerzliche Krankheit, die er mit Geduld ertrug, entkräftete ihn allmählich und machte seinem Schaffen ein Ende ... Möge der Herr, dessen Wohnungen hier auf Erden durch Werke seiner Kunstfertigkeit auszuschmücken die Lebensaufgabe des Dahingeschiedenen war, ihm ein gnädiger Richter sein und ihn die Herrlichkeit der himmlischen Wohnungen genießen lassen."

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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