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Heinrich-Op-de-Hipt-Platz

Bürgermeister von Tönisberg

Erst seit kurzem sind zwei prominente Tönisberger in Straßenschildern "verewigt". An der Kirche erinnert eine Gasse an den früheren Pfarrer und Kirchenbauer Dr. Laakmann und mitten im Ort ein Platz an den ehemaligen Bürgermeister Heinrich Op de Hipt. Er war - wie es in einem Artikel der Hülser Mitteilungen vom 18. Oktober 1968 hieß - "der Bürgerschaft und sämtlichen Behörden, die auf diesen Raum einwirken, als profilierte Persönlichkeit und als ein Mann bekannt, der sich in seiner Lebenshaltung, mit seinem selbstlosen Einsatz für das öffentliche Wohl, durch klare Urteilsbildung und unbeirrtes Vertreten seiner Meinung, persönlich auch als tiefchristlicher Mensch ausgezeichnet hat."

Heinrich Op de Hipt wurde am 4. März 1888 in St. Hubert geboren. Nach der Schulzeit und Wehrdienst beim "Fußartillerie-Regiment" in Köln war er von 1914 bis 1918 zum Kriegsdienst eingezogen, obwohl er eigentlich schon seit November 1913 als Polizeibeamter für die Gemeinde Tönisberg verpflichtet war. Op de Hipt arbeitete während beider Weltkriege als einziger Beamter in der "Berggemeinde" im aktiven Polizeidienst. Zuletzt war er Polizeimeister und zeitweilig Dienststellenleiter in Hüls, das damals Tönisberg in Personalunion verbunden war.

Er war seit 1919 mit Wilhelmine Thissen verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Tochter verstarb früh; sein Sohn Johannes wurde Beamter in der Verwaltung. Nach dem Tode seiner Frau 1941 heiratete Heinrich Op de Hipt später Anna Tophoven, mit der er noch keine Silberhochzeit feiern konnte.

Über das Geschehen vor Ort war Heinrich Op de Hipt durch seinen Beruf und aufgrund seines persönlichen Interesses stets bestens informiert. So war es nicht verwunderlich, dass er am 12. November 1948 in Tönisberg als Vertreter des Mittelstandes zum Bürgermeister gewählt wurde. Mit großem Engagement kümmerte er sich in dieser Zeit um ein - seit 1925 unter Denkmalschutz stehendes - Gebäude, die Kastenbockwindmühle, eines der Wahrzeichen von Tönisberg, das im Zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt worden war.

Bis zum Herbst 1964 übte Op de Hipt, der inzwischen der CDU beigetreten war, das Amt des Bürgermeisters fast ununterbrochen aus. Außerdem war er als Schiedsmann tätig, wodurch er Streitigkeiten schlichten und die Gerichte entlasten konnte. Das Vereinswesen war ihm besonders ans Herzen gewachsen; er förderte es nach Kräften. 20 Jahre lang war er selbst Vorsitzender des Gartenbauvereins.

Trotz angegriffener Gesundheit kam sein Tod am 17. Oktober 1968 für viele überraschend. Die zahlreichen Trauergäste zeigten die große Wertschätzung, die der 80-jährige - Träger des Eisernen Kreuzes und des Bundesverdienstkreuzes - in seiner Kommune genoss.

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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