Spätestens ab Mitte des 17. Jahrhunderts als "St. Johannspfad" bezeichnet
Heute beginnt der Janspfad offiziell schon am Übergang der Breite Straße zur Orbroicher Straße. Früher führte er nur als schmaler Fußpfad vom Raedt-Erb (heutiger Ortsausgang) nördlich über das Eschelner Feld nach Oberescheln und schied auf seiner ganzen Länge die Honschaften Broich und Orbroich. Erst um 1878 wurde der Janspfad zu seiner Verbreiterung eingepfählt.
In der Bezeichnung des Amtes Kempen von 1659/61 wird der Janspfad mehrfach "St. Johannspfad" genannt, was die Entstehung des heutigen Straßennamens beleuchtet.
Der heutige Janspfad weist wie damals einen wechselnden Höhenverlauf auf: Von der Kreuzung Breite Straße / Orbroicher Straße senkt sich der Weg bis zum Ortsausgang, von dort aus steigt er - nach Norden über einen Hügel verlaufend - an. An der tiefsten Stelle verlief ehemals das Bett eines Bächleins, welches meist nur wenig Wasser führte, im Winter und Frühling aber eine erhebliche Breite einnahm und oft sogar über die Ufer der Talung trat. Fußgänger überschritten den Bach über einen schmalen Steg (einem sog. "Fönderke"); Vieh und Fuhrwerk nutzten eine Furt. Wahrscheinlich stand in der Nähe des Steeges, am Ufer des später völlig versandeten Rinnsals, ein Bildstock des heiligen Johannes von Nepomuk, dem Fürbitter und Beschützer vor Wassersnot.
Später - möglicherweise während der Franzosenzeit, in der die Regierung die Beseitigung aller Wegkreuze und Bildstöcke anordnete - verschwand der Bildstock am St. Johannspfad, irgendwann auch der Wegesname in seiner ursprünglichen Langform.
Im Eschelner Feld, links und rechts des Pfades, lagen umfangreiche Ländereien, die dem St.-Johanns-Altar in der Pfarrkirche zu Kempen zehntpflichtig waren. Auch dieser Zustand könnte zu der Benennung, aber auch zur Errichtung eines St.-Johannes-Bildstockes beigetragen haben.
Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.