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Judenstraße

Die Judenstraße erinnert an die erste jüdische Gemeinde, die bereits im 13. Jahrhundert ein eigenes Viertel bewohnte, also zu einem Zeitpunkt, als Kempen noch keine Stadtrechte besaß. Den jüdischen Bewohnern standen nicht die gleichen Privilegien wie den christlichen Nachbarn zu, deshalb übten sie meistens den Beruf des Geldverleihers aus - dies war Christen verboten. Wahrscheinlich standen die ausgeübten Geldgeschäfte in Zusammenhang mit dem Stadtwerdungsprozess. 

Im 14. Jahrhundert wurden die jüdischen Bewohner bei zahlreichen Pogromen während der Kreuzzüge entweder ermordet oder vertrieben. Wie in vielen Städten endete auch in Kempen das Leben der jüdischen Gemeinde im Jahre 1385, als der letzte noch in Kempen wohnhafte Jude die Stadt verlies.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden keine weiteren Ansiedlungen von Juden gestattet.

Erst mit der Besetzung des Rheinlands 1794 durch die Truppen der französischen Revolution und der damit verbundenen Proklamation von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit war es auch der jüdischen Bevölkerung möglich, sich wieder in Kempen niederzulassen. Relativ schnell siedelten sich die ersten Juden in Kempen an und führten fast 140 Jahre ein reges Gemeindeleben, das durch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten (1933-1945) auf grausame Weise vernichtet wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Judenstraße vorübergehend in „Hindenburgstraße“ umbenannt. 

Nur wenige Kempener Juden konnten emigrieren. Mehr als 80 Kempener Juden wurden in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet, aus denen nur ein Überlebender nach Kempen zurückkehrte.

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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