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Paul-Keller-Weg

Schlesischer Heimatdichter

Etwas unerklärlich mag es scheinen, dass nicht der großartige Schweizer Schriftsteller Gottfried Keller, sondern sein eher unbedeutender deutscher Kollege Paul Keller mit einem Straßennamen in Kempen geehrt wurde. Was seinen literarischen Wert angeht, so könnte er mit Ganghofer verglichen werden. Sein Name steht daher etwas unvermittelt neben Geistesgrößen wie Heine, Wieland und Herder und Gerhard Hauptmann. Doch mit letzterem teilt er zumindest die Heimat, denn beide stammen aus Schlesien. Und das dürfte auch die Auswahl der Straßennamen erklären. Offensichtlich wollten Kommunalpolitiker und "Stadtväter" damit an die Vertreibung der Volksdeutschen aus den Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern und gleichzeitig das Andenken an diese beiden Autoren wach halten. Entsprechend ist also ein kleiner Weg, der von der Birkenallee abbiegt, mit dem Namen des schlesischen Heimaterzählers und Volksschriftstellers Paul Keller versehen.

Am 6. Juli 1873 war er in Arnsdorf bei Schweidnitz in Schlesien zur Welt gekommen. Nach Schule und Lehrerseminar hatte der junge Mann den Beruf des Volksschullehrers ausgeübt, zuerst in Jauer, später in Schweidnitz und schließlich von 1898 an für zehn Jahre in der Provinzhauptstadt Breslau. Hier glaubte Keller seine wahren Berufung zu erkennen. Dort ließ er sich ab 1908 als freier Schriftsteller nieder. Schon zuvor hatte er einige Romane veröffentlicht mit Titeln wie "Ferien vom Ich", "Waldwinter", "Die Heimat", "In deiner Kammer", "Die alte Krone" oder "Stille Straßen". Sein anfangs träumerisch gemütvoller Stil geriet mit zunehmendem Alter immer "süßlicher". 1912 gründete er auch eine Monatsschrift, die unter dem Titel "Die Bergstadt" künftig regelmäßig von ihm herausgegeben wurde. Sein letztes Buch "Ulrichshof" erschien 1929. Drei Jahre später, am 20. August 1932, starb der Heimatschriftsteller in Breslau.

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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