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Reinersstraße

Niederrheinischer Maler

Im "Künstlerviertel" Kempens sind durch die Vergabe von entsprechenden Straßennamen nicht nur zahlreiche Gold- und Silberschmiede geehrt, sondern auch einige Maler. Zu ihnen gehört C. A. Reiners, denn aus seiner Hand stammen gleich zwei große Porträts, die im Kramer-Museum zu bewundern sind. Eines davon stellt den Kurfürsten Clemens August dar, das andere den größten Sohn der Stadt: Thomas. Das Besondere an diesem Gemälde ist, dass jenes um die Wende zum 20.Jahrhundert als Druck berühmt wurde. Denn es zeigt nicht nur den frommen Verfasser "Der Nachfolge Christi" in seiner Klosterzelle, sondern links oben im Fensterausschnitt eine Silhouettenzeichnung von Kempen. Doch ob dieser Maler je seinen Fuß auf Kempener Boden gesetzt oder überhaupt etwas mit der Stadt zu tun hatte, liegt im Dunkeln. Denn es wäre durchaus möglich, dass die Bilder an einem anderen Ort, etwa in Köln entstanden sind. Theoretisch hätte zwar unter Umständen der Erzbischof noch Modell gestanden haben können, er starb 1761, doch für Thomas war es schon rund drei Jahrhunderte zu spät. Wer also war dieser Reiners? Im "Thieme-Becker", einem großen Künstlerlexikon, taucht der Name auf als Jacob Reiners. Das war ein Bildnis-, Genre- und Landschaftsmaler, der 1828 in Lobberich zur Welt gekommen ist. Die Familie Reiner stammt aus Waldenrath (Stadt Heinsberg). Der Großvater von Jakob reiners war daort "Ackerer". Der Vater von Jakob Reiners war "Färber". In der Geburtsurkunde von Jakob Reiners steht, dass die aus Lobberich stammende Mutter von Jakob Reiners, Sybilla Catharina kauertz, ebenfalls "Färber" war.

Heinz Lanser schrieb 1988 in dem Festbuch "Lobberich- ein Kirchspiel an der Nette" folgendes: "Im Jahre 1848, kaum zwanzig Jahre alt, kam Jacob Reiners an die Düsseldorfer Kunstakademie. Rasch fand der junge Mann aus der Provinz Kontakt zu Gleichgesinnten, mit denen er bereits am 6. August 1848 den heute noch existierenden Künstlerverein "Malkasten" gründete." Im September 1907 war Jacob Reiners in Brühl gestorben, wo er seit 1906 lebte.
Zumindest die Eltern konnte das Nettetaler Standesamt benennen: Peter Jacob Reiners und Sybilla Catharina geb. Kauertz. Als Berufsbezeichnung der Eltern ist allerdings aufgeführt: Färber.

Im Jahre 1731 wurde ein Cornelius Reiners in Lobberich gefirmt. Dieses "C." könnte auf den Maler C.A. Reiners hindeuten, der 1750 das Gemälde von Thomas angefertigt hat, welches heute im Kramer-Museum hängt. Aber noch verlaufen diese Spuren im Sand. Denn es ist durchaus möglich, dass es zu jener Zeit am Niederrhein noch eine andere Familie Reiners gegeben hat.

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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