Goldschmied in Kempen-Dechant der Schmiedezunft
In der Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert genoss Kempen einen hervorragenden Ruf als idealer Standort für Gold- und Silberschmiedewerkstätten. Viele Fachleute von nah und fern ließen sich hier nieder. Zu ihnen gehörte auch Johann Bernhard Sommer, der - wie es Dr. Leo Peters 1991 in einem Aufsatz für die "Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein" beschreibt - in Kempen am 15. Februar 1771 "alß goldschmiedt zum meister gemacht" wurde.
25 Reichstaler war dem frischgebackenen Meister seine Ernennung wert; diesen Betrag jedenfalls hatte er zu diesem Anlass an seine Zunft zu zahlen. Er genoss dort bald hohes Ansehen und übte schon zwei Jahre später im Auftrag seiner Kollegen das Amt eines "Dechanten der Schmiedezunft" aus. Diese Aufgabe versah er von 1773 bis 1776. Seine kunsthandwerklichen Arbeiten versah er mit seinen Initialen JBS; durch dieses Zeichen können seine Werke leicht identifiziert werden.
Es wird vermutet, dass er identisch ist mit jenem Johannes Bernhard Edmund Sommer, der wahrscheinlich um 1744 in Köln zur Welt gekommen ist. Ganz offensichtlich ist Sommer später wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt, denn 1785 wurde er in Köln als Bürger und ein Jahr später ebenfalls als Meister angenommen. Noch im Jahre 1799 ist er in der Domstadt erwähnt, während die Aufzeichnungen in Kempen nichts über seinen weiteren Lebensweg aussagen - keine Eheschließung, keine Kinder und Todesurkunde sind überliefert. Dafür zeugt noch heute ein Schützenschild aus der Zeit 1778/80 von seinen Arbeiten, die er für die Schützenbruderschaft Vorst angefertigt hatte.
Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.