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Spülwall

Das städtische Leben im Mittelalter war oft eine stinkende Angelegenheit. Während man in der Antike das Abwasser per Kanalisation aus den Städten leitete und somit für gute hygienische Verhältnisse sorgte, wurden im Mittelalter Fäkalien und Unrat einfach auf den unbefestigten Straßen entsorgt. Bei starkem Regen war dies ein beschwerlicher Gang über die schlammigen Flächen. Daher wurden in der Straßenmitte Rinnen angelegt, die neben dem Regenwasser auch den Unrat in die Wassergräben der Stadtbefestigung spülten. In trockenen Perioden waren die Bewohner der einzelnen Bezirke für die Reinigung zuständig. Im Bereich der Stadtmauer sammelte sich daher der ganze Unrat, bevor er in den Stadtgraben abgeleitet wurde. Diese Bereiche waren für die wohlhabenden Bürger kein beliebter Wohnort. Deshalb lebte hier die ärmere Bevölkerung.

Heute erinnern noch der Spülwall (nach einem Wasserpfuhl "Spül" benannt) und die Moosgasse an diese Form der Entwässerung. 

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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