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Von-Loe-Straße

Gründer des Rheinischen Bauernverbandes

An den Freiherrn Felix von Loe erinnert in Kempen nicht nur die nach ihm benannte Straße, sondern auch das Denkmal bei der Burg. Der 1825 geborene Adlige, der auf Schloss Wissel aufgewachsen ist, wurde am 15. November 1859 feierlich als Landrat des Kreises Kleve in sein Amt eingeführt. Seine Bestallungsurkunde wurde von dem damaligen Prinzregenten Wilhelm, dem späteren ersten Kaiser des neuen deutschen Reiches, unterschrieben.

Im Alter von 18 Jahren hatte Felix von Loe sein Abitur mit Auszeichnung in Düsseldorf bestanden. Nach etlichen Studienjahren der Rechtswissenschaft in Bonn, Heidelberg, Würzburg und Berlin war er einige Jahre Offizier, bevor er in den Verwaltungsdienst eintrat. Er machte schon als Bürgermeister von Pont und Walbeck in positiver Weise von sich reden, so dass die Delegationen der Kreisstädte ihn gern zum Landrat wählten. Sie bereuten es nicht, denn der mit 34 Jahren noch junge Landrat soll sein Amt tadellos ausgeübt haben.

Das Adelsgeschlecht derer von Loe hatte seit Jahrhunderten eine enge Beziehung zur Stadt Goch. Damit Felix als Landrat einen festen Wohnsitz im Kreisgebiet nachweisen konnte, hatte ihm sein ältester Bruder einen Grundbesitz in Hassum verkauft. Dort erbaute der Landrat dann das Haus Terporten, das er 1861 beziehen konnte. Der 1866 ausgebrochene Krieg zwischen Preußen und Österreich brachte ihn in schwere innere Konflikte, die trotz seiner Loyalität zwei Jahre später die Entlassung aus dem Amt bewirkten.

So hatte er Zeit, sich mit der Landwirtschaft zu befassen und in diesem Bereich sollte er weit größere Bedeutung erlangen. Denn er gründete den rheinischen Bauernverband und wurde dessen erster Präsident. Damit war es ihm gelungen, eine Standesorganisation ins Leben zu rufen, die die Interessen des Agrarstandes vehement vertrat. Die Gründungsversammlung zu diesem einflussreichen Verband fand am 8. November 1882 im Saal des damaligen Hotels Herriger in Kempen statt. Innerhalb von 14 Jahren schlossen sich ihm etwa vierzigtausend Landwirte an. Weitere fünf Jahre später, aber das hatte von Loe nicht mehr erleben können, mussten zwei Abteilungen des stark gewachsenen Verbandes -der Rheinische Bauern-Kreditverein und der rheinische Revisions-Verband- nach Köln verlegt werden.

Schon wenige Jahre nach seinem Tod am 26. Mai 1896 wurde sein Denkmal an der Burg enthüllt. Bei der Feier im Juli des Jahres 1901 rühmte der Festredner Graf von Spee seinen Charakter, Religiosität und Vaterlandsliebe. Besondere Anerkennung wurde ihm jedoch gezollt als einer Persönlichkeit, die sich mit Hingabe und ganzer Kraft den Interessen des Bauernstandes gewidmet habe.

Hier finden Sie ein Luftbild des GeoPortals der Stadt Kempen.

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